US-Magazin kürt die einflussreichsten Personen Europas – darunter auch ein Schweizer
Es sind turbulente Zeiten in Europa. Nebst innenpolitischen Problemen, wirtschaftlicher Stagnation sowie dem Verlust der USA als verlässlicher Verbündeter sorgen der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen geopolitischen Fragen für Unsicherheit auf dem Alten Kontinent.
Inmitten dieser Turbulenzen hat das US-Magazin Politico die Menschen gekürt, die Europa bei der Suche nach dem neuen Platz in einer veränderten Weltordnung am meisten beeinflussen. Die Liste wartet mit mehreren Überraschungen auf, hier sind sie:
Die Nummer 1
Dass Donald Trump der einflussreichste Politiker Europas sein soll, mag auf den ersten Eindruck nach Affront und Ausdruck US-amerikanischer Arroganz aussehen. Doch es lässt sich nicht bestreiten: Der neue alte US-Präsident hat Europa aufgeschreckt, und das so richtig. «Politico» vergab sämtlichen Rangierten einen Zusatz: Trump wird «transatlantische Schockwelle» genannt. Das US-Magazin führt aus:

Das Podium
Auf dem zweiten Platz liegt die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen oder auch «Der Nordstern» genannt. In der Migrationspolitik, die Kritiker einst als unmenschlich kritisierten, habe sie sich als besonders einflussreich erwiesen. Ihr strenger Kurs in Migrationsfragen und ihre sicherheitspolitische Linie dienen laut dem US-Magazin mittlerweile mehreren EU-Staaten als Vorbild.

«Der widerwillige Radikale», Friedrich Merz, erhält den dritten Rang. Laut Politico bricht der deutsche Bundeskanzler die traditionelle Zurückhaltung seines Landes.
Das US-Magazin betont, dass die Position von Merz stärker sei als die der meisten seiner Kollegen, da Deutschland finanziell gesünder dastehe und ihm so mehr Spielraum für Reformen wie eine nachhaltige Rentenreform bleibe.

Frankreich
Schauen wir nach Frankreich, stecken zwei politische Führungskräfte ins Auge. Zum einen Marine Le Pen auf Platz vier, zum anderen weit dahinter Emmanuel Macron auf Platz 19.

Obwohl Le Pen, auch «Das Kriegspferd» genannt, wegen einer Verurteilung im März 2025 derzeit nicht für ein Amt kandidieren darf, bleibe sie einflussreich. So trug sie im September zum Sturz der Regierung bei und übt Druck auf Macron aus, die Nationalversammlung aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen. Zudem habe sie viel zur Reputation ihre Partei beigetragen:
Weit hinter dem «Kriegspferd Frankreichs» liegt auf Platz 19 «Der verwundete Hahn». Das US-Magazin kritisiert Emmanuel Macrons vorgezogene Neuwahlen als unglückliche Entscheidung, die Frankreich in eine politische Krise stürzte. Gleichzeitig habe er aber in der Aussenpolitik grossen Einfluss:
Unter seiner Führung startete Frankreich wichtige Initiativen, darunter die «Koalition der Willigen» zur Unterstützung der Ukraine. Ausserdem spielte Macron eine führende Rolle im Nahen Osten, überzeugte Partnerländer, einen palästinensischen Staat anzuerkennen.

Die jungen radikalen Linken
Der Titel «Die virale Stimme» geht an Heidi Reichinnek auf Platz 24. Die Vorsitzende der parlamentarischen Fraktion der Partei Die Linke, wurde durch ihre virale Rede gegen Friedrich Merz während der Bundestagswahl 2025 national bekannt. Das US-Magazin schreibt zu ihr:

Die französische Politikerin und Aktivistin Rima Hassan belegt Platz 26. Vom US-Magazin wird sie als «Das Megafon» bezeichnet. Hassan setzt sich für eine Ein-Staat-Lösung ein, obwohl ihre Partei die Zwei-Staaten-Lösung favorisiert. Sie bewertet die Handlungen der Hamas aus völkerrechtlicher Sicht als legitim, verurteilt aber moralisch die Angriffe vom 7. Oktober. Ihrer Ansicht nach ist die Zwei-Staaten-Lösung angesichts der israelischen Siedlungen und des fehlenden Rückkehrrechts der Palästinenser nicht mehr praktikabel.

Der Schweizer
Sogar ein Schweizer hat es ins Ranking geschafft: Auf Platz 28, dem letzten Rang, steht Gianni Infantino, «Der wertvollste Spieler». Für europäische Führungskräfte, die mit Trumps Rückkehr umgehen müssen, zeige Infantino auf seine eigene, nicht immer vorbildliche Weise, wie man mit dem US-Präsidenten überlebt, schreibe das US-Magazin.

Hier geht es zu ganzen Liste. (watson.ch/fak)
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