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Kebab aus dem Ofen: Werden Sie mit diesem Trend ihre eigene Dönerbude?

Laut dem neusten Hype in den sozialen Medien braucht's für einen guten Döner Kebab keinen Drehspiess: Ein Backofen reicht völlig aus. Wir haben den Trend ausprobiert – und sagen Ihnen, ob Sie den Gang zum Kebabladen künftig sparen können.
Kebab-Trend: Kann der Ofen zu Hause den Drehspiess ersetzen? (Bild: Kaspar Enz)
Das gewürzte Hackfleisch wird vor dem Backen ausgewallt. (Bild: Kaspar Enz)
Zum aufgerollten Kebabfleisch kann man auch etwas Gemüse mitbacken. (Bild: Kaspar Enz)
Das gebackene Fleisch kann man in der Pfanne noch knuspriger braten. (Bild: Kaspar Enz)
Ostbröckli-Autor Kaspar Enz. (Bild: Benjamin Manser)

Es gibt viele vermeintlich einfache Gerichte, die man aus gutem Grund lieber auswärts isst. Pizza zum Beispiel. Selbst wenn Sie Ihren Teig nach allen Tipps der besten Pizzaiolos kneten, wird Ihr Heimofen nie heiss genug, um die Pizza richtig knusprig zu backen. Auch Pommes Frites isst man lieber im Restaurant: Zu Hause ist der Aufwand und der Ölgestank für die Handvoll Fritten schlicht zu gross. Und trotzdem - oder genau deswegen - sind die sozialen Medien voll mit Tipps, wie es eben doch klappt. Glaubt man den netten jungen Leuten, ist alles ganz einfach - und schon nach 18 Sekunden weiss man alles, um die Pizzeria alt aussehen zu lassen.

Oder den Dönerladen um die Ecke. Denn auch der Döner Kebab ist ein scheinbar einfaches Gericht, das zu Hause aber kaum umsetzbar ist. In den meisten Küchen fehlt ein aufrecht stehender Drehspiess. Doch den braucht man gar nicht! Hackfleisch, ein Backofen und Backpapier reichen völlig aus, sagen seit einigen Wochen jedenfalls etliche nette junge Leute auf TikTok, Facebook oder Instagram.

Ideen, wie man sich zu Hause einen Döner machen kann, gab es schon vor dem aktuellen Hype. Sie reichen von einfachen Grillspiessen bis zum Vorschlag, das Fleisch zuerst einzufrieren, um dünnere Scheiben schneiden zu können. Dagegen ist die Idee, die derzeit durchs Internet geistert, nicht nur revolutionär, sondern auch bestechend einfach: Das Hackfleisch wird dünn ausgerollt und dann im Ofen gebacken.

Fleisch auswallen, backen, fertig

Das gewürzte Hackfleisch wird vor dem Backen ausgewallt. (Bild: Kaspar Enz)

Einen Versuch ist das also wert. Unser Dönerfleisch bereiten wir auf folgende Weise vor:

Döner aus dem Ofen
  • 600 Gramm Hackfleisch
  • 1 Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • 1-2 EL Joghurt
  • Gewürze: 1 EL Kreuzkümmel, 1 EL Paprika oder Cayennepfeffer, 1/2 TL Koriander; Salz
Zum aufgerollten Kebabfleisch kann man auch etwas Gemüse mitbacken. (Bild: Kaspar Enz)

Das Fleisch in eine Schüssel geben, Zwiebel dazu reiben, Knoblauch pressen, Joghurt und Gewürze hinzugeben. Alles gut vermengen und etwas kneten. Die Masse wird dann portionsweise zwischen zwei Lagen Backpapier ausgewallt - und dann aufgerollt. Die Rollen backen dann auf einem Blech bei 180 Grad 20-25 Minuten. Das gebackene Fleisch dann aus der Rolle fallen lassen, dafür hält man am besten ein Blech, eine Gratinform oder sonst ein Behältnis bereit - so zerfällt das Fleisch in Stücke, die tatsächlich «echten» Kebab-Stücken ähneln. Noch etwas näher an echten Döner kommt das Fleisch, wenn man es noch kurz in der Pfanne anbrät.

Das Beigemüse macht es aus

Wollen Sie dem Kebabladen um die Ecke wirklich Konkurrenz machen, braucht es natürlich das entsprechende Beigemüse. Ein Salat aus klein gehackten Gurken, Tomaten, Petersilie und ein paar Zitronenspritzern kann schon viel ausmachen. Wenn Sie die Zwiebelscheiben mit einem guten Löffel Sumac vermengen, geben Sie Ihrem Döner noch eine zusätzliche säuerlich-würzige Note.

Das gebackene Fleisch kann man in der Pfanne noch knuspriger braten. (Bild: Kaspar Enz)

Eine einfache Joghurtsauce ist schnell angerührt: In eine Schüssel Joghurt wird Knoblauch gepresst und mit frischen Kräutern wie Petersilie, Minze oder Dill vermischt. Dazu kommt ein Schuss Zitronensaft, etwas Olivenöl und etwa ein Teelöffel Salz. Ehrgeizige Dönermänner und -Frauen backen dazu ihr eigenes Dönerbrot, und - en guete!

Wobei: Der Ofendöner ist nicht schlecht. Mit allen anderen Versuchen, zu Hause Döner zu machen, kann er durchaus mithalten: Etwas weniger saftig als einfache Spiesse zum Beispiel, aber etwas knuspriger als die. Mit gutem Beigemüse kann er es auch mit einigen liebloseren Kebabs aufnehmen. Aber irgendetwas fehlt halt schon: «Echtes» Kebabfleisch ist eben knusprig und saftig. Und dafür besuch ich gerne wieder mal meinen Lieblings-Kebabladen um die Ecke (Swiss Kebab, Lehnstrasse 1, St.Gallen Bruggen).

Ostbröckli-Autor Kaspar Enz. (Bild: Benjamin Manser)
 
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