Die umstrittene Flüchtlingsunterkunft ist eröffnet: 36 Personen ziehen im Auboden ein
Noch Anfang dieser Woche war es ungewiss, ob noch dieses Jahr Geflüchtete in der Liegenschaft Auboden in Brunnadern einziehen können. Der Trägerverein Integrationsprojekte St. Gallen (Tisg) hat das Gebäude gekauft, um es ab diesem Monat als Flüchtlingszentrum zu nutzen. Doch Anwohnende wehren sich gegen die Pläne.
Wie die SVP Toggenburg nun in einer Medienmitteilung schreibt, sind am Donnerstag 36 Flüchtlinge in die Unterkunft Auboden eingezogen. Die Partei kritisiert, dass weder die Bevölkerung noch die unmittelbaren Nachbarn konkret darüber informiert worden seien – auch nicht von der Gemeinde. Für die Anwohnenden bestehe somit weder ein Sicherheitskonzept noch eine Notfallnummer mit ständiger Erreichbarkeit, obwohl beides von den Behörden und dem Tisg mehrfach zugesichert worden sei.
Tisg widerspricht den Vorwürfen
Claudia Nef, Geschäftsführerin des Tisg, bestätigt auf Anfrage den Einzug von 36 Flüchtlingen. «Für uns ist es wertvoll, dass der Umzug noch vor Weihnachten geklappt hat.» Am Vortag und fristgerecht seien die Gemeinde, die Polizei und auch die Anwältin der Gegenpartei in Brunnadern über den Einzug informiert worden. «Zudem haben wir schon lange davon gesprochen, die Liegenschaft Mitte Dezember beziehen zu wollen», ruft Nef in Erinnerung.

Dem Vorwurf, dass Sicherheitskonzept und Notfallnummer fehlen würden, widerspricht die Geschäftsführerin: «Unsere 24-Stunden-Notfallnummer ist auf der Website www.ti-sg.ch aufgeschaltet. Auch die Nummer des Zentrumsleiters Johannes Bachmann ist dort zu finden.» Das Thema Sicherheit sei zudem Teil des Nutzungskonzepts, das der Tisg zuhanden der Gemeinde erarbeitet habe. Nef sagt: «Was wir nicht machen, bei keinem unserer Standorte, ist die Beauftragung eines externen Sicherheitsdiensts. Wir arbeiten mit unserem eigenen Personal, das die Flüchtlinge in den Zentren kennt.»
Rechtlich ist der Bezug der Unterkunft möglich, wie Neckertals Gemeindepräsident Christian Gertsch schon an der Bürgerversammlung und auch diese Woche gegenüber dieser Zeitung sagte: «Die Baukommission hat die Nutzungspläne des Tisg geprüft und festgestellt, dass eine Belegung von bis zu 47 Plätzen gemäss der gesetzlichen Bestimmungen zunächst ohne Baubewilligung zulässig ist.» Einen Antrag auf Erlass eines vorsorglichen Nutzungsverbots hat die Baukommission abgewiesen.
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