Der Höhepunkt der Ballontage Toggenburg: Ballonglühen verzaubert Ebnat-Kappel
Die Sonne steht tief über Ebnat-Kappel, als sich die Wiese im Dorfzentrum in ein buntes Treiben verwandelt. Campingstühle klappen auf, Kinder flitzen zwischen den Beinen hindurch, Gesichter spähen von Balkonen. Der Altweibersommer zeigt sich von seiner schönsten Seite – und alle warten gespannt auf den Höhepunkt der Ballontage.

Mitten auf der Wiese steht Andreas Hersche aus Oerlingen neben einem kleinen, farbigen Heissluftballon. «Ein Modellballon», erklärt er, während er an seiner Fernbedienung dreht. «Viele beginnen so, bevor sie in den grossen Korb steigen.» Über ihm ziehen die letzten Ballone der Abendfahrt davon, ihre Passagiere winken im Abendlicht.

Ein paar Schritte weiter hantieren Simon Kugler und Thomas Stolz mit Kabeln und Geräten. Die beiden Veranstaltungstechniker sorgen dafür, dass die Ballone beim Glühen wie ein Orchester dirigiert werden können. «Jeder Ballon erhält ein Gerät von uns», erklärt Stolz. «Vom Pult aus senden wir ein Signal im Takt der Musik. Dann wissen sie: Jetzt feuern.»
Vor dem grossen Auftritt sind die Teams am Werk
Währenddessen rollt das «Team Skywalker» den Ballon von Pilot Gregor Schaad auf die Wiese. Gemeinsam mit seiner Crew breitet der Aargauer die Hülle aus. Seit 2017 war er bereits viermal bei den Ballontagen dabei. «Ich komme immer wieder gerne hierher», sagt er.

Wenige Meter weiter arbeitet Lea Zeberli aus Bischofszell an ihrem Ballon. Unterstützt wird sie von Jris Frieden, der Frau von Gasballon-Weltmeister Kurt Frieden. Vier Fahrten hat das Team in den vergangenen Tagen bereits absolviert – heute Abend steht aber das Glühen im Mittelpunkt. Dafür hat Zeberli statt ihres schwarzen einen weissen Ballon ausgepackt: «Meinen würde man kaum leuchten sehen.» Die erfahrene Pilotin war in Kenia und Burma unterwegs und absolvierte zeitweise über 230 Fahrten pro Jahr. «Jetzt ist es nur noch ein Hobby – und ich geniesse es, hier zu sein.»

Leuchtende Augen und klickende Kameras
Die Dämmerung senkt sich. Die letzten Ballone der Abendfahrt verschwinden am Horizont, auf der Wiese sind nur noch einige Handgriffe nötig bis zum Höhepunkt. Sieben Ballone stehen nun in perfekter Reihe – bereit für ihren Auftritt. Rundherum füllen sich Strassen und Trottoirs, die Sterne leuchten am Himmel.


Dann setzt die Musik ein, Klänge des Swiss Wood Alphorn aus Lenggenwil mischen sich mit Popmusik. Im Takt der Melodien leuchten die Ballone auf – einmal einzeln, einmal paarweise, einmal gemeinsam. Flammen zischen, Farben glühen, die Nacht wird zur Bühne. Eine halbe Stunde lang glitzern die Augen und klicken die Kameras. Und die Ballontage verabschieden sich mit einem letzten Funken in den Nachthimmel.

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