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Sanierung ohne Mehrwert

Gemeinderat gibt grünes Licht für Dorfzentrumsentwicklung

Der Gemeinderat Triesenberg hat am vergangenen Dienstag grünes Licht für das Projekt Dorfzentrumsentwicklung gegeben. Im Mai entscheiden die Bürgerinnen und Bürger von Triesenberg über das zukunftsweisende Projekt für die nächsten Generationen.
Schnee in Triesenberg
Der Gemeinderat stimmte für die Zentrumsentwicklung. (Bild: Daniel Schwendener)

Seit die Bevölkerung von Triesenberg im Oktober 2020 zum Dorfcafé eingeladen war, um intensiv über die Dorfzentrumsentwicklung zu diskutieren, hat sich einiges getan. Bereits vergangenen Frühling hat der Gemeinderat ein Projektteam eingesetzt, welches aus Vertretern der verschiedenen betroffenen Teilbereiche besteht. Unter der Leitung des externen Beraters Michael Biedermann hat das Projektteam detailliert die Probleme, Gefahren und Notwendigkeiten des Dorfzentrums und seinen Gebäuden ermittelt. Dabei wurde ausfindig gemacht, welche baulichen Massnahmen für eine zukünftige Gewährleistung der Sicherheit sowie der Einhaltung von gesetzlichen Normen nötig sind. Es wurden zahlreiche Stunden investiert, um die Bedürfnisse zu evaluieren und die Kosten abzuschätzen. Für den Gemeinderat gibt es nur einen verantwortbaren Weg – und dieser heisst Neugestaltung des Dorfplatzes sowie Neubau des Dienstleistungsgebäudes.

Sanierung ohne Mehrwert
Die über 40-jährigen Gebäude im Dorfzentrum sind in die Jahre gekommen und ein Grossteil der Räumlichkeiten dient nicht mehr dem ursprünglich vorgesehen Zweck. Die Gebäude bedürfen einer dringenden Überholung und Sanierung, da einiges nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Es sind dringliche bauliche Massnahmen in Punkto Erdbebensicherheit, Brandschutz, Fluchtwege sowie Barrierefreiheit notwendig. Auch energietechnische Ertüchtigungen oder Anpassungen bei Elektroinstallationen sind bei den alten Gebäuden dringend erforderlich. Für die unerlässlichen Sanierungen sind Kosten in der Höhe von CHF 3.5 Mio. in die alten Gebäude notwendig. Damit wäre allerdings nur das Notwendigste instand gestellt und zahlreiche Probleme wie Platzmangel oder Sicherheitslücken keineswegs gelöst. Hinzu kämen jährlich hohe Unterhaltskosten aufgrund der immer älter werdenden Gebäude.

Aufgrund der zahlreichen vorherrschenden Probleme ist die Akzeptanz des Ist-Zustandes durch den Betreiber des Dorfladens wie auch der Dienstleister im Gesundheitswesen gefährdet und ein Weiterbetrieb wie bis anhin zukünftig in Frage gestellt. Auch die lehrreiche Vermittlung unserer Walserkultur ist für die Zukunft in dieser Form nicht gesichert. Zudem würden bis zur Fertigstellung der Sanierungen teure Provisorien erstellt, welche während dieser Zeit auf dem «Alparosa-Parkplatz» platziert werden müssten.

Konzept "Ünscha Träff" löst Probleme
Dieser Grundsanierung gegenüber steht die Realisierung des Konzepts "Ünscha Träff" der neuen Dorfzentrumsentwicklung, welches ein attraktives Dorfzentrum mit einem grossen Dorfplatz und einem modernen Dienstleistungsgebäude vorsieht. Da hierdurch die zahlreichen Probleme gelöst werden können, wäre die Nahversorgung und das Dienstleistungsangebot im Gesundheitswesen für jetzt wie aber auch für die künftigen Generationen gesichert. Auch der Erhalt und die bessere Präsentation unserer bedeutenden Walserkultur mit modernen Möglichkeiten hätte eine Zukunft und würde wieder mehr Besucher anlocken. Das Sicherheitsrisiko für Gross und Klein sowohl beim Warenumschlag an der Schlossstrasse wie aber auch bei der Bushaltestelle würden durch eine neue Verkehrsführung minimiert. Der Dorfplatz würde aufgrund des grösseren Platzes auch ohne dem «Alparosa-Parkplatz» als Veranstaltungsort zu einem Ort der Begegnung werden. Während der gesamten Bauphase kann der Dienstleistungsbetrieb ohne Provisorien gewährleistet werden.

Für das neue, zukunftsträchtige Projekt sind Gesamtinvestitionskosten von CHF 13.5 Millionen vorgesehen. Mit dieser Investition könnten zahlreiche Probleme, welche heute bestehen, gleichzeitig gelöst werden. Natürlich sind dies hohe Kosten für die Gemeinde Triesenberg. Da die Hauptinvestitionen jedoch erst dann geplant sind, wenn der Neubau für die Blaulichtorganisationen praktisch abgeschlossen ist, ist eine Finanzierung dieses Grossprojektes über mehrere Jahre auch für die Berggemeinde möglich.

Infoveranstaltung und Abstimmung
Die Bürgerinnen und Bürger von Triesenberg werden in den kommenden Wochen intensiv über mehrere Kanäle über das Projekt Dorfzentrumsentwicklung informiert. Dabei sind auch mehrere Informationsveranstaltungen für alle Interessierten geplant. Die Abstimmung findet voraussichtlich am Sonntag, 22. Mai 2022 statt. Wird dem Projekt zugestimmt und die Chance wahrgenommen, die zahlreichen Probleme im Dorfzentrum zu lösen, so beginnt ein Projektwettbewerb, um die genaue Ausgestaltung des Dorfplatzes wie auch des neuen Gebäudes zu definieren. (pd)

 

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