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Kabelschaden legte Flughafen Hamburg lahm

Eine kaputte Kabelisolierung in einem zentralen Bereich hat den Stromausfall am Hamburger Flughafen am Sonntag ausgelöst. Der Betrieb an dem Flughafen lief am Montag wieder planmässig an, es gab jedoch zunächst noch einige Ausfälle.
Im Laufe des Montags hat sich der Flugbetrieb am Flughafen Hamburg wieder einigermassen normalisiert: Am Sonntag hatte eine schadhafte Isolierung an einem Kupferkabel zum Black-Out geführt.
Im Laufe des Montags hat sich der Flugbetrieb am Flughafen Hamburg wieder einigermassen normalisiert: Am Sonntag hatte eine schadhafte Isolierung an einem Kupferkabel zum Black-Out geführt. (Bild: KEYSTONE/AP dpa/DANIEL REINHARDT)

Der Flughafen meldete bis zum Nachmittag 24 gestrichene Abflüge und zwölf ausgefallene Ankünfte, seit dem Vormittag erhöhte sich die Zahl damit aber nur noch um eine. "Es läuft wieder normal", sagte eine Sprecherin des Airportbetreibers am Nachmittag der Nachrichtenagentur AFP. Regulär waren für Montag 214 Ankünfte sowie 214 Abflüge geplant.

"Grund für den Stromausfall ist eine schadhafte Isolierung an einem Kupferkabel", teilte der Flughafen am Montag mit. Dieser Schaden habe zu einem heftigen Kurzschluss geführt, der zahlreiche benachbarte Kabel einbezogen habe.

Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler sagte, der Kurzschluss sei in der Stromversorgung des Blockheizkraftwerks des Flughafens entstanden. "Er traf mitten ins Herz."

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) schreibe zwei unabhängig voneinander betriebene Stromsysteme für die Flugbetriebsflächen vor. Dies sei nach dem Kurzschluss nicht mehr gegeben gewesen.

42 Kabel auf 540 Metern Länge seien ausgetauscht worden, sagte Eggenschwiler. Anschliessend habe das Blockheizkraftwerk von drei Uhr an am Montagmorgen wieder stabil zur Verfügung gestanden.

Entschädigung unklar

Der Betreiber riet Passagieren allerdings weiterhin dazu, vor der Anreise ihre Fluggesellschaft wegen etwaiger Planänderungen zu kontaktieren. Der Flughafen informierte auf seiner Internetseite über den Stand bei den An- und Abflügen.

Unklar ist nach Angaben von Reiserechtsexperten, ob betroffene Reisende ihre Fluggesellschaften für die Ausfälle haftbar machen können.

Fluglinien müssten ihre Kunden nicht entschädigen, wenn Flüge wegen "aussergewöhnlicher Umstände" gestrichen werden müssen, sagte der Fachmann André Schulze-Wethmar vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) der Nachrichtenagentur AFP.

Zu "aussergewöhnlichem Umständen" gehören laut EVZ etwa Streiks, ausserordentlich schlechtes Wetter und politische Instabilität. Ob ein Stromausfall an einem Flughafen ebenfalls dazu gehören kann, müssten nach Angaben von Schulze-Wethmar zunächst Richter klären.

Übernachtung auf Feldbetten

Durch den Stromausfall am Sonntag hatte der grösste Flughafen in Norddeutschland seinen Betrieb ab zehn Uhr einstellen müssen. Von den Ausfällen betroffen waren 30'000 Passagiere. 150 Fluggäste mussten die Nacht auf Feldbetten am Flughafen verbringen, die der Flughafen und das Deutsche Rote Kreuz zur Verfügung stellten.

Der Hamburger Airport ist mit jährlich mehr als 17 Millionen Passagieren nach Angaben des Flughafenbetreibers der fünftgrösste in Deutschland. An normalen Tagen gebe es üblicherweise rund 200 Starts sowie 200 Landungen. (sda/dpa/apf)

 

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