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Im Preiskampf um Markenartikel

Lidl Schweiz importiert Produkte von L’Oréal. Denner macht aus Preisgründen das Gleiche bei den Zwei-Liter-Flaschen Coca-Cola. Wie Branchenvertreter und Verbände die Lage – speziell im aktuellen Währungsumfeld – einschätzen.
Supermarktaktion
Der Wegfall der Euro-Untergrenze hat die Preisdiskussion im Schweizer Detailhandel zusätzlich belebt. (Bild: pd)

Der starke Franken seit Aufhebung der Euro-Untergrenze verbilligt die Produkte aus dem Euroraum. Dem Preiskampf um günstigere Markenprodukte begegnet Discounter Lidl mit Parallelimporten. Lidl importiert seit Markteintritt in die Schweiz parallel. Der Anteil ist kleiner als 10 Prozent, wie Sprecherin Corina Milz erklärt. Einige Markenartikel importiert der Discounter nur aus dem Ausland, obwohl er sie in der Schweiz beziehen kann. «Beispiele sind alle L’Oréal-Produkte, Kinderschokolade, Nutella und After Eight», sagt Corina Milz. Shampoos des französischen Kosmetik-Weltmarktführers L’Oréal gibt es rund 5 Prozent billiger als bei den Grossverteilern, zu Deutschland macht die Differenz beim aktuellen Euro-Franken-Kurs trotzdem noch 30 Prozent aus.
Ein Drittel der etwa 1700 Produkte bei Lidl sind Markenprodukte. Lidl erreicht mit Aldi Suisse laut Marktforschungsinstitut GfK 3 Prozent Marktanteil. Beide wollen wachsen. Bei Aldi Suisse liegt der Anteil von Markenprodukten unter 10 Prozent, wie Pressesprecher Philippe Vetterli sagt. L’Oréal-Produkte sind nicht im Sortiment. Trotzdem sind auch hier Parallelimporte Thema: «Aufgrund unserer internationalen Zusammenarbeit in der Aldi-Süd-Gruppe können wir teilweise auf eine gemeinsame Einkaufsstrategie setzen.»

Einstandspreise im Fokus

Migros-Tochter Denner mit etwas mehr als 3 Prozent Marktanteil importiert bereits seit mehr als einem Jahr günstiger Coca-Cola aus dem Ausland und bleibt dabei: «Nur die 2-Liter-Flaschen beziehen wir über den Parallelimport. Daran halten wir fest», sagt Sprecher Thomas Kaderli. «Unser erklärtes Ziel ist es, auch die derzeit parallel importierten Produkte wieder in der Schweiz einzukaufen, ohne Mehraufwand bei der Beschaffung. Voraussetzung dafür ist allerdings ein fairer Einstandspreis.» Nach der Anzeige von Denner bei der Wettbewerbskommission (Weko) wegen vermuteter Wettbewerbsbehinderung durch Coca-Cola hat die Weko Vorabklärungen angekündigt. Zum Stand sagt Weko-Sprecher Patrik Ducrey: «Denner kommt wieder auf die Weko zu, wenn der Discounter das Coca-Cola nicht im Ausland beziehen kann.» (mst)

Mehr in der Print- und ePaper-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterlands» von Mittwoch.

 

 
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