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«Wir müssen unsere Kinder besser schützen»: Bundesrätin Baume-Schneider liebäugelt mit Social-Media-Verbot

Der Umgang mit digitalen Versuchungen ist weltweit ein Thema. Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider gibt jetzt die Richtung vor.
«Ich bin offen für ein Social-Media-Verbot»: Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider. (Bild: Anthony Anex)

Kein Zugang zu Tiktok, Instagram, Snapchat und Facebook und Co.: Seit dem 10. Dezember gilt in Australien ein Social-Media-Verbot für Jugendliche bis 16 Jahre. Auch das EU-Parlament empfahl im November eine solche Altersbeschränkung.

Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (SP) deutet jetzt an, dass auch die Schweiz in diese Richtung marschieren könnte. «Ich bin offen für ein Social-Media-Verbot. Wir müssen unsere Kinder besser schützen», sagte die Innenministerin in einem Interview mit dem «SonntagsBlick».

Der Bundesrat wird im neuen Jahr einen Bericht zum Thema vorlegen. Baume-Schneider will darin die Frage klären, was genau verboten werden soll. Als Möglichkeiten nannte sie im Interview die Nutzung durch Kinder, die Verbreitung gefährlicher Inhalte und Algorithmen, die auf die Verletzlichkeit der Jugendlichen abzielen. Die Sozialdemokratin sagte aber auch, sie wolle Smartphones nicht verteufeln: «Nicht das Gerät ist das Problem, sondern wie wir damit umgehen.»

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die problematische Nutzung von sozialen Medien als ernsthaftes Problem für die öffentliche Gesundheit identifiziert. Studien zeigen zudem, dass die permanente Verfügbarkeit von Smartphones die Fähigkeit zum fokussierten Denken vermindert, Aufmerksamkeitsdefizite fördert und Suchtverhalten begünstigt. In der Tat offenbart eine Umfrage im Auftrag der Stiftung Pro Juventute, dass die Hälfte der Jugendlichen grosse Mühe bekundet, das Smartphone wegzulegen.

Tiktok-Bann kommt beim Volk gut an

Im Durchschnitt verbringen sie in der Schweiz laut der aktuellen James-Studie täglich fast dreieinhalb Stunden mit dem Gerät, an Wochenenden gar fast fünf Stunden. Neun von zehn sind zudem auf sozialen Netzwerken aktiv. Das Schweizer Volk beobachtet diese Entwicklung mit Sorge. Laut einer aktuellen Sotomo-Umfrage befürworten 68 Prozent ein Tiktok-Verbot, und sogar 82 Prozent einen Handybann an Schulen.

Einige Kantone haben dies bereits umgesetzt. In der Waadt haben Smartphones seit 2018 nichts an der Volksschule zu suchen. Seit dem neuen Schuljahr haben auch die Kantone Nidwalden, Aargau und Wallis ein generelles Smartphoneverbot installiert. Und am vergangenen Donnerstag hat das Freiburger Kantonsparlament gegen den Willen der Regierung ein Verbot beschlossen.

 
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