Unterländer füllen Spitäler in den Bergkantonen: Diese fürchten Überlastung
Es klingt ein wenig wie zu Beginn der Corona-Pandemie. Die Spitäler fürchten ein «erhöhtes Überlastungsrisiko». Deshalb gebe es in der Notaufnahme eine «Vorsortierung durch Pflegepersonal und Bereitschaftsdienste». So sollen nach Möglichkeit «einfache Fälle an geeignete Einrichtungen wie ärztliche Bereitschaftsdienste oder Telemedizin» verwiesen werden.
Nun ist derzeit aber kein neuartiger Virus bekannt. Die Zitate stammen aus einer Mitteilung der Walliser Spitäler vom Montag. Sie fürchten sich nicht vor einer Pandemie oder anderen Krankheitswellen, sondern vor der Wintersaison. Dabei seien die Notfallaufnahmen der lokalen Spitäler «einem erhöhten Überlastungsrisiko ausgesetzt, was durch den Zustrom von Touristen und Skiunfälle noch verstärkt wird».
Das ist untertrieben. Ebenfalls am Montag veröffentlichte das Bundesamt für Statistik nämlich Zahlen, zu wie vielen Notfallhospitalisierungen es aufgrund von «winterlichen Verletzungen» kommt. Dabei zeigt sich, dass insbesondere die Kantone Graubünden und Wallis mit einer massiven Mehrbelastung zu kämpfen haben.
So werden beispielsweise in Graubünden im Oktober an einem durchschnittlichen Tag rund 10 Personen wegen Verletzungen hospitalisiert - im Februar, wenn die meisten Unterländer Sportferien haben, sind es 35 Menschen, die ins Spital müssen. Im Wallis ist die Kurve des Anstiegs weniger steil, aber auch hier wird eine Verdoppelung der Fälle über die Wintermonate gemessen. In der Waadt und Basel gibt es dagegen über die Wintermonate keine merkliche Veränderung, im Kanton Zürich sind es im Schnitt sogar leicht weniger Verletzungsfälle.
Mehr als die Hälfte aller Patienten stammt aus anderen Kantonen
Die Spitalbetten im Wallis und in Graubünden füllen über die Festtage und die Skiferien hauptsächlich die Unterländer und die Ausländer. Im Spitzenmonat Februar sind über 50 Prozent der Verunfallten (26,8 Notfallhospitalisierungen pro Tag) in anderen Kantonen wohnhaft. Dazu kommen noch 20 Prozent, die ihren Wohnsitz im Ausland haben. Nur gerade einmal knapp 30 Prozent aller Unfälle betreffen Walliserinnen und Bündner.
Etwas weniger überraschend sind die Zahlen betreffend der Arten der Verletzungen. In den Notaufnahmen der Wintersportkantone werden besonders viele Fälle von Kopfverletzungen und Knie- und Beinschäden behandelt. Ebenfalls deutlich zu nehmen die Verletzungen an Armen und Ellbogen. Typische Skiverletzungen.
Schlagwörter
-
Skiunfälle
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben






Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.