Grünes Licht: Bauarbeiten am Werkraum Holz & Energie Wattwil starten Anfang Jahr
Wattwil kommt seinem Prestige-Projekt einen Schritt näher. Präsident Sepp Fust konnte an der zweiten Generalversammlung der Genossenschaft «Werkraum Holz & Energie» bekannt geben: «Ausführungsplanung und Submission für unser Leuchtturm-Projekt laufen, und Anfang 2026 können wir mit dem Bau starten.»
Das Projekt mit einem Kopf- und Langbau, dem das Wattwiler Stimmvolk Mitte 2023 deutlich zugestimmt hatte, entsteht im Baurecht auf einem Grundstück der Politischen Gemeinde Wattwil an der Austrasse in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof. Gegen Ende 2027 könnte das überbetriebliche Kurszentrum bezogen werden, im Frühjahr 2028 dann das Kopfgebäude mit dem Forum für Innovation und Nachhaltigkeit. Die Genossenschafter haben den vor einem Jahr beschlossenen Grundsatzentscheid bestätigt, der noch unter dem Vorbehalt einer erfolgreichen Finanzierung stand. Dies schreibt die Genossenschaft in einer aktuellen Mitteilung.
Das Projekt kostet 15 Millionen Franken
Es wird mit Realisierungskosten von rund 15 Millionen Franken gerechnet, die Genossenschaft hat davon 7,4 Millionen zu tragen. Dafür bringt sie Eigenmittel in der Höhe von 2,9 Millionen ein und zusätzlich werden Fremdmittel von 4,5 Millionen Franken aufgenommen. Mit der kreditgebenden Bank – der St. Galler Kantonalbank – wurde gleichzeitig ein langfristiges Engagement in Form einer Premium-Partnerschaft auf zehn Jahre vereinbart. Die Akquisition von Sponsoren läuft weiter, um daraus auch Aktivitäten im Forum mitzufinanzieren. Im Rahmen der Toggenburger Messe vom 1. bis 3. Mai 2026 soll das Projekt der Öffentlichkeit nähergebracht werden.
Der Präsident der Baukommission, Walter Rüegg (Ricken), zeigte an der Versammlung nochmals den aktuellen Arbeitsstand auf. Im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens gab es zwei Einsprachen, die inzwischen zurückgezogen wurden. Die architektonischen Überlegungen präsentierte Projektleiter Raffaele Falivena vom Architekturbüro Carlos Martinez. Die gestalterische Ausdrucksweise und schlichte Materialisierung seien dem Objekt entsprechend zweckmässig sowie authentisch. So wird eine Holzfassade sägeroh und unbehandelt realisiert, die dem natürlichen Alterungsprozess unterliegt. Im Innenraum dominieren bündig verarbeitete Weisstanne und ein Erschliessungskern in Beton.
Der Kurator ist schon während der Bauphase tätig
An der GV wurden alle Traktanden genehmigt und Energie-Experte Daniel Brändli wurde als Nachfolger von Christian Balschun in die Verwaltung gewählt. Als ehemaliger Geschäftsleiter einer Firma, die Energiezentralen mit integrierten Wärmepumpen plante und produzierte, bringt er im Thema Energie sein Fachwissen ein.
Zudem gab es Neuigkeiten zu den Inhalten, die im Forum für Innovation und Nachhaltigkeit (FIN) gepflegt werden sollen: Matthias Unseld, vor einem Jahr als Kurator vorgestellt, informierte an der GV über seine Pläne für das Forum. Er hat im Verlauf dieses Jahres bereits eine Bedarfsanalyse verfasst, mit zahlreichen Nutzern Gespräche geführt und ähnliche Institutionen im In- und Ausland besucht: Orte, an denen Innovation und Nachhaltigkeit ebenso im Wirken verankert seien wie im Wattwiler Projekt. Er präsentierte mögliche Ausstellungs- und Eventformate und wird während der Bauphase nun sein Konzept weiterentwickeln. (pd)
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