Der schöne äussere Schein trügt: Die evangelische Kirche Wattwil soll angepasst und angebaut werden
Die evangelische Kirchgemeinde Mittleres Toggenburg will die Kirche Wattwil umgestalten und besser an die heutigen Bedürfnisse anpassen. Die Kirche stammt aus den Jahren 1844 bis 1848. Sie und der Brunnen stehen unter Schutz. Der Innenraum erhielt aber erst 1968 seine aktuelle Gestalt durch den Einbau einer Wand zum Chor und durch die heutige Decke.
Erste Überlegungen zum Innenraum wurden in den vergangenen Jahren gemacht. Der Grund: Es fehlen kleinere, vielfältig nutzbare Räume und es gibt zu wenig Stauraum. Ein Vorschlag von 2024 wurde aufgrund der seither eingegangenen Rückmeldungen überarbeitet.
300'000 Franken werden beantragt
Von aussen sieht die Kirche gut aus. Im Innern ist sie aber erneuerungsbedürftig, zum Beispiel beim Mobiliar. Auch Heizung, die Lüftung und den Brandschutz wird man überprüfen. Eine wichtige Randbedingung für die Kirchgemeinde lautet, dass die Akustik so gut bleiben muss, wie sie ist.
Am 24. November findet eine ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung statt, die über einen Projektierungskredit von 300'000 Franken befinden wird. Im Hinblick darauf informierte die Kirchgemeinde am Montag durch ihren Präsidenten, Werner Bleiker, und durch den Architekten Florian Schällibaum an Ort und Stelle über den aktuellen Stand der Planungen. Rund 55 Personen kamen.

Im Vergleich zu 2024 gehen die geplanten Veränderungen im Innern weniger weit. Drei Zahlen illustrieren das. Heute gibt es fast 700 Sitzplätze. Der 2024er-Vorschlag hätte diese auf 240 reduziert. Das neueste Konzept sieht gut 500 Sitzplätze vor.
Einbauten im Innern der Kirche geplant
Im Innenraum sind im Parterre auf der Nord- und der Südseite Einbauten für Stauräume vorgesehen. Die grossen Fenster gegen Osten bleiben erhalten. Weiter soll ein Treppenlift auf der Seite der Hembergerstrasse die südliche Empore für Gehbehinderte erschliessen. Der Boden der seitlichen Empore soll leicht gesenkt werden. Die Küche soll etwas grösser werden, sodass zwei Personen gleichzeitig dort arbeiten können.
Neu ist, dass nordöstlich der Kirche ein teilweise unterkellerter Anbau mit einem grossen, unterteilbaren Raum im Parterre geplant ist. Dieser Raum kann etwa für den Religionsunterricht dienen. Die Büros der Verwaltung finden im ersten Stock Platz. Ein Lift erschliesst den Anbau.

Vom Obergeschoss des Anbaus wird es eine Verbindung zum Ortsarchiv geben. Hingegen ist kein Zugang zur nördlichen Empore vorgesehen. Die Gestaltung des Anbaus steht noch nicht fest. Vom Anbau her soll auch die Küche erschlossen werden. Das Problem der Küche sei die Anlieferung. Man werde das aber noch mit einem Gastroplaner ansehen, hiess es.
Keine Beeinträchtigung des Blicks von der Wilerstrasse
Von der Wilerstrasse her soll der Anbau den Blick auf die Kirche nicht beeinträchtigen. Die Denkmalpflege könne sich einen Anbau vorstellen, wenn sich dieser gut ins Gesamtbild einfüge, hiess es. Die Gestaltung des Anbaus steht noch nicht fest. Die Visualisierung zeigt ein Flachdach. Im Vordergrund stehe eine leichte Bauweise. Wegen des Anbaus fallen Parkplätze weg. Das müsse man noch genauer anschauen, aber Parkplätze seien im Zentrum knapp, sagte Schällibaum. Schliesslich muss der Dachstuhl punktuell verstärkt werden. Die zweite Etappe der bewilligten Dachsanierung wurde deshalb zurückgestellt.
Der Zeitplan sieht laut Bleiker so aus, dass eine ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung im Herbst 2026 über den Baukredit befinden wird. Dann folgen die Baueingabe und die Submission. Allerdings redet neben der Denkmalpflege auch die Kantonalkirche mit, da Wattwil eine Ausgleichsgemeinde ist. Wie teuer die geplante Sanierung sein wird, lasse sich noch nicht sagen, betonten Bleiker und Schällibaum.
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