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Absage: Die Mosnanger Bevölkerung sagt Nein zum Nachtragskredit der Tiefgarage

Pläne, das Gelände, auf dem die Post bis im Jahre 2016 ihre Kundschaft empfing, neu zu gestalten, bestehen seit Jahren. Mit dem Nein zum Nachtragskredit kann das von der Konsumgenossenschaft und von der Gemeinde aufgelegte Projekt nicht wie geplant umgesetzt werden.
von Beat Lanzendorfer
Die Bevölkerung hat den Nachtragskredit der geplanten Tiefgarage nicht bewilligt. Nun können die Baupläne beim ehemaligen Postgebäude nicht wie vorgesehen umgesetzt werden. (Bild: zvg)
Renato Truniger, Gemeindepräsident von Mosnang. (Bild: Josef Bischof)

Das ist eine deutliche Abfuhr. Beim Antrag Nachtragskredit für den Neubau der Tiefgarage an der Bütschwilerstrasse 4 in Mosnang erteilt die Bevölkerung der Gemeinde eine klare Absage. Von den 1239 eingegangenen Stimmen enthalten 681 ein Nein (55,32 Prozent). Für die Tiefgarage hatten sich 550 Stimmberechtigte ausgesprochen. Die Stimmbeteiligung lag bei 58,33 Prozent.

Entscheidung der Bevölkerung akzeptieren

Gemeindepräsident Renato Truniger zeigte sich auf Anfrage gefasst. Er sagte: «Selbstverständlich habe ich mir zusammen mit dem Gemeinderat ein Ja erhofft.» Das Ergebnis sei repräsentativ, weil die Stimmbeteiligung mit über 58 Prozent äusserst hoch ausgefallen ist. «Mir ist wichtig, dass die Demokratie funktioniert und wirkt. Und das hat sie.» Nüchtern betrachtet, gelte es die Entscheidung der Bevölkerung zu akzeptieren.

Renato Truniger, Gemeindepräsident von Mosnang. (Bild: Josef Bischof)

«Jetzt müssen wir zusammen mit unseren Partnern schauen, was möglich ist», sagte er auf die Frage, wie es nun weitergeht. Der Kreditrahmen der Gemeinde sei gesetzt. Die Bevölkerung habe vor sieben Jahren 1,34 Millionen Franken für eine Tiefgarage bewilligt. Diesen Kreditrahmen plus die Teuerung seien einzuhalten. Vorerst gelte es zu eruieren, wo die 237'000 Franken des abgelehnten Nachtragskredits eingespart werden können. Wichtigster Partner der Gemeinde ist die Konsumgenossenschaft Mosnang. Deren Präsident Benno Länzlinger wollte sich am Sonntag auf Anfrage nicht äussern.

Welche Möglichkeiten sieht der Gemeindepräsident, innerhalb des bewilligten Kreditrahmens zu bleiben? «Wir könnten die Arbeiten nochmals ausschreiben und neue Offerten einholen.» Ein weitere Option sieht Truniger darin, wenn Dritte in die Bresche springen würden. «Das ist Stand heute aber alles Kaffeesatzlesen.»

Hätte es am Sonntag ein Ja gegeben, wäre ein Baustart im Frühjahr 2026 realistisch gewesen – die Bewilligung liegt seit 2023 vor. Kann der Gemeindepräsident ungefähr abschätzen, wann es losgehen könnte? «Das kann ich beim besten Willen nicht sagen. Wir müssen zusammensitzen, eine Auslegeordnung machen und das weitere Vorgehen besprechen.»

Konsumgenossenschaft plant neuen Laden

Die Abstimmung zum Nachtragskredit für die Tiefgarage wurde nötig, weil das lange Rechtsmittelverfahren, neue bauliche Anforderungen, gestiegene Baukosten sowie die allgemeine Teuerung dazu führten, dass die ursprüngliche Kostenschätzung von 1,34 Millionen Franken auf 1,85 Millionen Franken angestiegen ist. Gegen den von der Gemeinde beschlossenen Nachtragskredit wurde das Referendum ergriffen, über das am Sonntag abgestimmt wurde.

Die Tiefgarage ist Teil eines Bauprojekts der Konsumgenossenschaft Mosnang, die auf dem Areal der ehemaligen Post einen neuen Volg-Dorfladen mit darüberliegenden Wohnungen plant. Das komplette Bauvolumen – Tiefgarage, Dorfladen, Wohnungen – beträgt rund 7,4 Millionen Franken.

Neun Jahre nach der Schliessung der Post und nachdem die Bürgerversammlung den Abschluss eines Kaufvertrages für die Liegenschaft zwischen der Gemeinde und der Konsumgenossenschaft Mosnang bewilligte, wartet man weiter auf die Umsetzung des Bauprojekts.

Artikel: http://www.vaterland.li/regional/ostschweiz/abstimmung-mosnang-lehnt-nachtragskredit-fuer-tiefgarage-ab-art-632101

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