«Die Lustigen Weiber von Windsor» 2022 im Werdenberg
Nach zwei tragischen Opern (La Traviata und Carmen) und der nach wie vor anhaltenden Corona-Tristesse, teilten die Werdenberger Schloss-Festspiele mit, sei es an der Zeit das Publikum wieder mit einer lustigen Inszenierung zu unterhalten. Die «Lustigen Weiber von Windsor» gehen auf eine Shakespeare Komödie zurück. Nicolai hat, wie auch die Bezeichnung «komisch-fantastische Oper» zeigt, einen Konsens zwischen der romantischen Oper im Stil von Carl Maria von Weber und den damals sehr beliebten komischen Opern von Albert Lortzing hergestellt. Die vor Jahrzehnten schon einmal von den Werdenberger Schloss-Festspielen aufgeführte Nicolai-Oper passt ausgezeichnet auf die Bühne am Werdenberger See.
Eine neue Crew am Werk
Die Werdenberger Schloss-Festspiele sind inzwischen über 35 Jahre alt und manche Beteiligte sind von Anfang an dabei. Deshalb hat die Verwaltung richtig erkannt, dass nebst einem neuen Konzept, jetzt vor allem auch noch der Generationenwechsel vollzogen werden muss. Darum wurden unter anderem verschiedene Personalien neu besetzt. So gibt es einen markanten Wechsel in der Direktion, welche zur Einführung eines Nachfolgers diesmal als Co-Direktion geführt wird. So werden der bisherige Direktor, Kuno Bont, und seinen dessignierten Nachfolger, Robin Egloff, die nächste Produktion gemeinsam Leiten. Mit Simone Schwarz, die schon mehrere Jahre im Chor mitsingt, wurde eine neue Chorverantwortliche gewählt, welche der langjährigen Chorverantwortlichen Vreni Keller nachfolgen wird. Die Chorleitung liegt wieder in den erfahrenen Händen des Sängers und Musikpädagogen Christian Büchel aus Buchs. Als neuer Musikalischer Leiter ist Karl Hardegger aus Gams gewählt worden. Dieser hat nach dem Studium in Feldkirch das Kapellmeisterstudium am Konservatorium in Innsbruck absolviert und war in den vergangenen Jahren als Hauptlehrer für Schulmusik, Klavier und Orgel an der Kantonsschule Heerbrugg tätig, wo er auch verschieden Musiktheater mit Erfolg inszeniert hat. Zusammen mit der Kammerphilharmonie Bodensee-Oberschwaben hat er zudem mit der Aufführung von grossen Werken, wie «Die Schöpfung», «Paulus» oder «Sabat Mater» von sich Reden gemacht. Karl Hardegger kennt man auch als ehemaligen Dirigenten des Sängerbundes Buchs und als einstigen musikalischen Leiter der Operettenbühne Balzers. Der zurücktretende Regisseur Kuno Bont findet in Matthias Harre (D) einen erfahrenen Nachfolger. Die Vorbereitungen laufen bereits und die Proben beginnen im Juli 2022.
Vakant sind noch die Nachfolgen, wie Präsident Rudolf Lippuner mitteilte, beim Verantwortlichen für die Finanzen und im Bereich Unterkunft und Verträge, wo Res Lippuner und Silvia Fuchs zurücktreten möchten. Erfreulicherweise sind auch sie bereit, bis entsprechende Nachfolgende gefunden sind, ihre Ämter ad interimistisch noch weiterzuführen.
Sinfonietta Vorarlberg kehrt zurück
Neu, respektive doch schon alt, ist die Zusammenarbeit bei den «Lustigen Weiber von Windsor» mit der Sinfonietta Vorarlberg, die bis 2015 unter der Leitung von Günther Simonott viele Inszenierungen der Werdenberger Schloss-Festspiele zum Erfolg geführt hat. Jetzt kehrt die Sinfonietta Vorarlberg zurück ins Werdenberg. Ein DejäDejà vu gibt es auch beim Spielort. Dort wird die Oper wieder auf der kleineren Bühne direkt am See gespielt, wie schon bei der «Traviata» 2018 stattfand. Die Proben finden wieder in der Lokremise statt und werden diesmal aber länger dort verbleiben. Damit reduziert die Direktion die Beeinträchtigung der Nachbarschaft am Werdenberger See deutlich.
Neuer Projektchor in Gründung
Nachdem in der Vergangenheit der Chor jeweils fast ein ganzes Jahr geprobt hat, wird bei dieser Oper mit den Chorproben unter der Leitung von Christian Büchel erst nach Neujahr begonnen. Damit wird das Mitwirken im Projektchor für manche interessierte Sängerinnen und Sänger deutlich attraktiver, weil sie mit der Oper weniger lang angebunden sind und trotzdem ein einzigartiges Erlebnis haben können. Mit dem Aufbau der Infrastruktur wird im Juli 2022 begonnen. Um ihrer Eigenverantwortung gerecht zu werden, haben die Werdenberger Schloss-Festspiele auch bezüglich Durchführung, Betreuung und Umweltbewusstsein eigene Vorstellungen. So haben sie mit Blick auf wichtige Umweltthemen, die uns alle angehen, sich selbst eine Umwelt-Charta auferlegt, die ohne Plastik, ohne Food waste und nur mit Natur- oder hier in Buchs generiertem Strom auskommt.
Vorverkauf startet im Dezember
Geplant sind vorerst 10 Aufführungen, die im Zeitrahmen zwischen 5. August und 20. August 2022 stattfinden. Die Tribüne bietet wieder pro Aufführung 500 Personen Platz. Der Vorverkauf beginnt am 1. Dezember dieses Jahres mit einer Weihnachtsaktion. Die Eintrittspreise bleiben im Rahmen des Vorjahres und es werden wieder zwei Kategorien an Plätzen angeboten, damit die Oper ein breites Publikum finden kann. (pd)
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Christian Büchel
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