Embolo Rückkehr bei Schalke-Sieg
Nach 336 Tagen oder 48 Wochen war es endlich soweit: Breel Embolo gab nach schwierigen Monaten, nach Hoffen und Bangen, nach ermutigenden Fortschritten und zermürbenden Rückfällen das Comeback. Beim Auswärtsspiel von Schalke in Bremen durfte der 20-jährige Basler nach 80 Minuten auf den Platz. 1:1 stand es zu diesem Zeitpunkt, wenig später war der Auswärtssieg von Schalke in trockenen Tüchern.
Beteiligt war Embolo am Siegestreffer durch Leon Goretzka zwar nicht, doch es wird den Schweizer gleichwohl ermutigen, dass nur zwei Minuten nach seinem Eintritt das Siegestor für sein Team fiel. Der deutsche Internationale Goretzka war dabei nach einem Corner erfolgreich. Schon das erste Schalker Tor - ein Eigentor von Bremens serbischem Verteidiger Milos Veljkovic, der einst im Basler Nachwuchs ausgebildet wurde und für die Schweiz ein U16-Länderspiel bestritt - kam nach einem Eckball zustande.
Schalkes Trainer Domenico Tedesco hatte das mögliche Comeback von Embolo am Freitag bereits angekündigt: "Breel hat die ganze Woche voll mittrainiert, sein Einsatz wird sicherlich bald kommen." Tedesco will Embolo behutsam an die 1. Bundesliga heranführen - vorerst mit Kurzeinsätzen wie am Samstag in Bremen. Offenbar hat er aber grosses Vertrauen in den Schweizer. Eine mögliche Einwechslung hänge vom Spielstand ab, so Tedesco vor der Partie. Dann brachte er Embolo für die Schlussphase beim Stande von 1:1 - in einem Spiel, das Schalke unbedingt gewinnen wollte.
Zakaria Assist rettet Gladbach einen Punkt
Sowohl bei RB Leipzig als auch bei Borussia Mönchengladbach ist die Zielsetzung für diese Saison eigentlich klar. Beide Teams wollen in der nächsten Saison europäisch mit von der Partie sein. Im Direktduell trennten sich die beiden Europa-Anwärter 2:2. Dabei kam dem von den Young Boys nach Gladbach gewechselten Mittelfeld-Arbeiter Denis Zakaria eine entscheidende Rolle zu.
Der 20-jährige Schweizer profitierte in der 62. Minute davon, dass sich der Leipziger Abwehrverbund nicht einig werden konnte, wer nun den Ball klären soll. Zakaria nutzte die zwischenzeitliche Verwirrung aus, steckte den Ball zu Captain Lars Stindl durch, der mit einem stupenden Weitschuss zum zweiten Mal für Gladbach ausgleichen konnte.
München rehabilitiert sich gegen Mainz
Nach dem 0:2 von Bayern München in der letzten Runde in Hoffenheim machten erste Meinungsbildner erste Krisensymptome aus. Das 3:0 in der Champions League gegen Anderlecht beruhigte die Gemüter noch nicht. Ein Interview von Stürmer Robert Lewandowski, in dem dieser seine Mitspieler kritisierte, und die negative Haltung von Franck Ribéry bei einer Auswechslung liessen das Fass dann fast überlaufen. "Bei den Bayern rumort es", war noch eine dezentere Schlagzeile. "Ancelotti entgleitet seine Star-Truppe", war dann schon eine eher happig Formulierung.
Doch es kam pünktlich zum Auftakt des Oktoberfests ein schwacher FSV Mainz, und die Bayern nützten die Gelegenheit, um einige Dinge wieder ins Lot zu rücken. 4:0 gewannen sie am Ende, und es war für jeden etwas dabei: Stürmer Thomas Müller erzielte das 1:0 und damit eines seiner so selten gewordenen Tore (letztmals traf er am 29. April). Arjen Robben schoss das zweite Tor, worauf der Jubellauf des Niederländers ausgerechnet in den Armen von Ribéry endete. Und nach der Pause bastelte Lewandowski in seinem Jubiläumsspiel erfolgreich an seiner Bilanz. Im 100. Bundesliga-Einsatz für Bayern gelangen dem Polen die Tore 81 und 82.
Stuttgarts bitterer Sieg
Stuttgart kam im zweiten Heimspiel zum zweiten Sieg. Der VfB bezwang Wolfsburg 1:0. Am Ende des Spiels kam aber weder bei den Fans noch bei Siegtorschütze Chadrac Akolo (42.) richtig Freude auf. Die Verletzung von Christian Genter überdeckte den Stuttgarter Sieg mit einem fahlen Nachgeschmack.
Es war eine Szene, die wohl noch lange im Gedächtnis der Zuschauer und der beteiligten Akteure bleiben wird. VfB-Kapitän Christian Gentner hatte sich in der 84. Minute aufgemacht, die Entscheidung zu Gunsten der Stuttgarter zu erzwingen. Er lief in den Strafraum um einen hohen Ball mit dem Kopf aufs Tor zu köpfen - was er traf war das Knie von Wolfsburg-Keeper Koen Casteels. Dieser war etwas gar ungestüm aus dem Tor gekommen und traf Gentner mit seinem Knie direkt an dessen Schläfe.
Der Mittelfeldspieler wurde schwer benommen mit einer Trage aus dem Stadion gebracht. Durch die lange Pause gab es eine achtminütige Nachspielzeit.
Telegramme & Rangliste:
Bayern München - Mainz 4:0 (2:0). - 75'000 Zuschauer. - Tore: 11. Müller 1:0. 23. Robben 2:0. 50. Lewandowski 3:0. 77. Lewandowski 4:0. - Bemerkung: Mainz mit Frei.
Eintracht Frankfurt - Augsburg 1:2 (0:1). - 46'500 Zuschauer. - Tore: 20. Max 0:1. 77. Caiuby 0:2. 79. Jovic 1:2. - Bemerkung: Frankfurt ohne Fernandes (Ersatz), Augsburg mit Hitz.
VfB Stuttgart - Wolfsburg 1:0 (1:0). - 50'500 Zuschauer. - Tor: 42. Akolo 1:0. - Bemerkung: Stuttgart ohne Grgic (verletzt).
Werder Bremen - Schalke 1:2 (1:1). - 42'100 Zuschauer. - Tore: 20. Sane 1:0. 22. Veljkovic (Eigentor) 1:1. 82. Goretzka 1:2. - Bemerkung: Bremen ohne Garcia (Ersatz), Schalke mit Embolo (ab 80./Comeback nach 336 Tagen).
Leipzig - Borussia Mönchengladbach 2:2 (2:1). - 42'558 Zuschauer. - Tore: 17. Werner 1:0. 25. Hazard (Foulpenalty) 1:1. 31. Augustin 2:1. 62. Stindl 2:2. - Bemerkungen: Leipzig ohne Mvogo (Ersatz) und Coltorti (verletzt), Mönchengladbach mit Sommer, Elvedi und Zakaria, ohne Drmic (verletzt). 82. Rote Karte gegen Keita (Leipzig).
Rangliste: 1. Hannover 96 4/10 (5:1). 2. Bayern München 4/9 (9:3). 3. Schalke 04 4/9 (7:3). 4. Borussia Dortmund 3/7 (5:0). 5. Hoffenheim 3/7 (5:2). 6. RB Leipzig 4/7 (8:5). 7. Augsburg 4/7 (7:4). 8. Hamburger SV 4/6 (4:5). 9. VfB Stuttgart 4/6 (3:5). 10. Borussia Mönchengladbach 4/5 (5:5). 11. Hertha Berlin 3/4 (3:3). 12. Eintracht Frankfurt 4/4 (2:3). 13. Wolfsburg 4/4 (2:5). 14. Mainz 05 4/3 (3:7). 15. SC Freiburg 3/2 (1:4). 16. Bayer Leverkusen 3/1 (4:8). 17. Werder Bremen 4/1 (2:6). 18. 1. FC Köln 3/0 (1:7). (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.