Bayern - Leipzig wird zum Klassiker
Bayerns Trainer Jupp Heynckes ist sicher, dass es auch im Liga-Duell hoch zugehen wird. Den Ausschlag könnte geben, welches Team nach kurzer Erholung mehr ans Limit gehen kann. Im Fokus stehen in München nicht nur die Spieler.
Weiter geht es. Nur 67 Stunden nach dem DFB-Pokalkrimi mit Überlänge kommt es in der Münchner Arena zur nächsten prickelnden Kraftprobe zwischen dem grossen FC Bayern und dem neuen Herausforderer RB Leipzig. "Das wird wieder ein so enges Spiel", prophezeit Heynckes. vor dem Match zwischen dem Zweiten und dem Dritten.
Es dürfte wie beim Penalty-Krimi mit Münchner Happy-End auf dem Platz, den Trainerbänken und den Zuschauerrängen erneut hitzig zugehen.
Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl präsentierte sich im rund 400 Kilometer entfernten Leipzig in seiner Pressekonferenz fast zeitgleich schon wieder im Angriffsmodus. Die aufstrebende neue Fussballmacht aus Sachsen möchte den Serienmeister aus München im vierten Duell nicht nur wieder an den Rand einer Niederlage bringen, sondern erstmals besiegen.
"Wir haben schon ein paar Schlachten auswärts geschlagen, wir haben keine Angst davor", sagte Hasenhüttl. Der Österreicher hofft, dass seine junge Mannschaft erneut ans Limit gehen kann: "Hoffentlich sind wir wieder im Vollkampfmodus. Wir wollen der schwerste Gegner für Bayern sein." Beim 0:3 vor einem Jahr war das in München nicht der Fall gewesen, aber Leipzig hat sich seither weiterentwickelt.
Verlängerung und Penaltyschiessen kann es diesmal nicht geben. Und noch etwas ist anders: In der Bundesliga gibt es den Videobeweis. Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick wird also nicht wieder dem Schiedsrichter eine strittige Entscheidung auf seinem Handy vorhalten müssen. Der DFB hat Schiedsrichter Daniel Siebert die schwere Aufgabe übertragen, das emotional aufgeladene Topspiel zu leiten. Der 33-jährige alte Berliner will eine bessere Figur abgeben als Felix Zwayer, der im Cupspiel mit unglücklichen Entscheiden zum Buhmann wurde.
Heynckes setzt stark auf den Heimvorteil. "Im eigenen Stadion sind wir mit den Fans eine Macht." Hasenhüttls verbaler Konter lautete: "Wer in Dortmund gewinnen kann, muss auch keine Angst haben, in München unterzugehen." Der RB-Coach kündigte für sein Team dieselbe "Forschheit und Mentalität" wie am letzten Mittwoch an.
Entscheidend könnte sein, wer den Cupfight körperlich und mental besser wegsteckt. "Das Spiel hat sehr viele Nerven gekostet. Es war ein heisses, intensives Spiel", sagte Arjen Robben. "Zum Glück spielen wir wieder gegeneinander. Also haben beide Mannschaften das Problem." Man müsse "wieder über Grenzen hinaus gehen", sagte Leipzigs Marcel Sabitzer zu den riesigen Strapazen und einer nur kurzen Erholungsphase.
Total umkrempeln werden beide Trainer ihre Startformationen wohl nicht. Bei den Bayern meldete sich Offensivspieler Kingsley Coman trotz einer schmerzhaften Knieprellung bei Heynckes zurück. Und Javi Martinez könnte nach seiner Schulterverletzung diesmal schon wieder von Anfang an auflaufen. Zudem kehrt James Rodriguez nach Rückenproblemen als weitere Offensiv-Alternative ins Münchner Kader zurück.
Bei den Leipzigern ist Timo Werner ein Kandidat für die Startformation. Er hätte etwas gutzumachen. Sein Fehlschuss als letzter Schütze im Penaltyschiessen entschied den Cupmatch. "Wir haben noch einmal ein grosses Spiel vor uns", sagte Leipzigs Offensiv-Trumpf Emil Forsberg. "Die Freude darauf ist gross. Wir wollen die Bayern diesmal schlagen." Es wäre eine Leipziger Premiere. (sda)
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