Für Nostalgiker: Das Russische Ballett kommt
Tschaikowskys Klassiker "Nussknacker" oder "Schwanensee" - das traditionelle russische Ballett gepaart mit opulenten Kulissen und märchenhaften Kostümen lockt zuverlässig Familien und vor allem kleine Mädchen in die Theater.
Die Sehnsucht nach Märchen-Klassik auf Spitzenschuhen ist gross. Allerdings ist es nicht ganz einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen. Denn es gibt zahlreiche russische Truppen, die mit dem oft selbst verliehenen Label "Bolschoi" oder "National" durch die Lande ziehen.
Das ärgert den einstigen Ballettstar Wjatscheslaw Gordejew, der in den 1990er Jahren auch künstlerischer Direktor am berühmten Bolschoi-Theater Moskau war. Gordejew leitet das 1981 gegründete "Staatliche Russische Ballett Moskau". Auch diese Truppe trägt die Bezeichnung "staatlich", was in diesem Fall aber richtig ist.
Gnadenlos gedrillte Teenager
Gordejews Compagnie aus 60 bis 70 Tänzern hat ihr eigenes Haus in Moskau, wo trainiert wird und auch Aufführungen zu sehen sind. Die Tänzerinnen und Tänzer, die meisten zwischen 18 und 20 Jahren, sind Absolventen der Ballettakademien. Das heisst: Sie haben den gefürchteten russischen Ballettdrill durchgemacht.
Trainiert wird die Truppe unter anderem von Ballettmeister Juri Burlaka, der von 2009 bis 2011 das Bolschoi Ballett leitete. Für den 69-jährigen Gordejew besteht der Geist des russischen Balletts in der Bewahrung der klassischen Traditionen. Tänzer bescheinigen ihm "eine kompromisslose Härte auch gegen sich selbst".
Durch alle Welt tourt das 1981 gegründete Staatsballett - Europa, Lateinamerika und inzwischen auch dreimal im Jahr durch China. Am 26. Dezember startet in Bonn die "30-Jahre-Jubiläumstournee": Fast jeden Tag tanzen sie "Schwanensee" oder "Nussknacker" in Berlin, Hamburg, München, Dresden, Düsseldorf oder Stuttgart. Am 9, Januar gastieren sie im Thuner Schadausaal, am 20. Januar in Zürich (Halle 662) und am 21. Januar im Basler Musical Theater.
Pure Nostalgie
Das russische Ballett stösst in eine Lücke, denn viele Bühnen setzen auf modernen Tanz. Die Klassiker sucht man in den Spielplänen meist vergebens. In Düsseldorf etwa sorgte bereits die Ankündigung für Aufsehen, dass der preisgekrönte Schweizer Ballettchef Martin Schläpfer 2018 "Schwanensee" choreografiert - allerdings im Sommer und "mit den Mitteln heutiger Tanzkunst". (sda/dpa)
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