Geringe Wahlbeteiligung in Chile
Die Ergebnisse sollten am frühen Montagmorgen bekanntgegeben werden. Allen Prognosen zufolge wird es am 17. Dezember zu einer Stichwahl mit dem unabhängigen Journalisten Alejandro Guillier kommen, dem 64-jährigen Bewerber der Mitte-Links-Koalition "Fuerza de Mayoría" ("Mehrheitskraft").
Bachelet, die auch Präsidentin während der Amtsperiode 2007-2011 war, durfte gemäss der Verfassung nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren.
Politiker aller Couleur hatten die Bürger zu einer regen Teilnahme an der Wahl aufgerufen. Nach einer Wahlbeteiligung von nur 35 Prozent der Wähler an der Kommunalwahl vor einem Jahr hatten die Umfragen auch für die Präsidentenwahl eine Stimmenthaltung von über 50 Prozent vorausgesagt.
"Es gibt Menschen, die denken, es sei egal, wer regiert. Ihre Stimme ist aber jetzt wertvoll", sagte Bachelet vor ihrer Stimmabgabe in Santiago de Chile.
Einige wenige sollten nicht für die Mehrheit entscheiden, erklärte die Regierungssprecherin Paula Narváez. "Steh' auf und gib deine Stimme ab, die Zukunft Chiles liegt in deinen Händen", schrieb der 67 Jahre alte Piñera auf seinem Twitter-Account.
Massnahmen gegen Wahlabstinenz
Die Regierung traf Massnahmen, um die Wahlbeteiligung zu fördern. Für öffentliche Transportmittel musste nicht gezahlt werden, Arbeitnehmer durften zur Stimmabgabe ihren Job für zwei Stunden verlassen.
Piñera könnte nach den letzten Umfragen auf über 40 Prozent der abgegebenen Stimmen kommen. Er würde aber nach den Prognosen die absolute Mehrheit verfehlen, die erforderlich ist, um das Präsidentenamt in der ersten Wahlrunde zu gewinnen. Guillier, der von Sozialisten, Sozialdemokraten und Kommunisten unterstützt wird, käme demnach an zweiter Stelle mit knapp über 20 Prozent.
Mehrere Sabotageakte
Die Wahl verlief am Sonntag mit einigen vereinzelten Zwischenfällen. Eine linke Schüler- und Studentengruppe besetzte kurzzeitig den Wahlbunker Piñeras in Santiago de Chile. Die Polizei räumte das Lokal und nahm 21 Studenten fest, wie der Sender Radio Bío Bío berichtete.
In Südchile hielten bewaffnete Vermummte einen Bus an, der Wähler abgelegener Gegenden zu den Wahllokalen transportieren sollte. Die nicht identifizierten Angreifer zwangen den Fahrer auszusteigen und setzten den Bus in Brand.
Es wurden auch alle 155 Abgeordneten und die Hälfte der 50 Senatoren im Parlament neu gewählt. Nach den Umfragen wird kein politisches Lager eine absolute Mehrheit im Parlament erreichen. (sda/dpa)
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