Gabriel warnt in USA vor Russland-"Eiszeit
Die neuen Strafmassnahmen der USA lösten Sorgen über unbeabsichtigte Nebeneffekte in Europa aus, sagte Gabriel nach dem Gespräch mit Tillerson. "Wir wollen unsere wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland nicht vollständig zerstören."
US-Präsident Donald Trump hatte das umstrittene Sanktionsgesetz des US-Kongresses Anfang August unterzeichnet. Es betrifft neben Russland auch Nordkorea und den Iran.
Die neuen Russland-Sanktionen richten sich gegen wichtige russische Wirtschaftszweige, darunter auch den für Moskau zentralen Energiesektor. Damit soll Russland für seine Rolle im Ukraine-Konflikt sowie für die mutmassliche Einflussnahme auf die US-Wahl abgestraft werden. Gabriel kritisiert, dass auch europäische Unternehmen von den Sanktionen getroffen werden.
Umstrittene Iran-Sanktionen
Auch die neuen US-Sanktionen gegen den Iran werden in Europa skeptisch gesehen, weil sie das mühsam mit Teheran ausgehandelte Atom-Abkommen gefährden könnten. "Wir sind sehr daran interessiert, dieses Abkommen zu erhalten als Europäer und als Deutsche", sagte Gabriel.
Es müsse dem Iran aber klar sein, dass wirklich jedes Detail dieses Abkommens in die Tat umgesetzt werden muss. Deutschland werde gemeinsam mit Frankreich, Grossbritannien und den USA Druck machen im Iran, sagte Gabriel.
Weiteres Thema bei dem kurzfristig angesetzten dritten USA-Besuch Gabriels als deutscher Aussenminister war der neue Raketentest Nordkoreas.
Nordkoreas Raketentests
Gabriel zeigte sich bestürzt, "in welch brachialer Weise" Nordkorea Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates und damit geltendes Völkerrecht verletze und damit "Sicherheit und Frieden der Menschen in seiner unmittelbaren Nachbarschaft schonungslos aufs Spiel setzt". Er sprach in Washington von einer "schlimmen" Provokation" und lobte die aus seiner Sicht vergleichsweise besonnene Reaktion der USA.
Das Anrufen des UNO-Sicherheitsrates hält Gabriel für richtig, weil es die Suche nach einer multilateralen Lösung untermauere.
Nordkorea hatte am Dienstagmorgen unangekündigt eine Rakete von grosser Reichweite über Japan hinweg in Richtung offenes Meer abgefeuert. Die Regierung in Tokio forderte danach die Einberufung des UNO-Sicherheitsrates.
Gabriel war am Montag überraschend zu seinem dritten Gespräch mit Tillerson aufgebrochen. Nach dem Besuch in Washington reiste der deutsche Aussenminister in den Bundesstaat New York weiter, wo er sich mit dem früheren US-Aussenminister Henry Kissinger treffen wollte.
Der in Deutschland geborene und mit seiner jüdischen Familie vor dem nationalsozialistischen Terror geflohene Kissinger war von 1973 bis 1977 Aussenminister der USA unter den Präsidenten Richard Nixon und Henry Ford. (sda/dpa)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.