Trinationaler Angriff auf die Tigermücke
Das Schweizerische Tropeninstitut und Public-Health Institut (Swiss TPH) in Basel stellte am Mittwoch das vom EU-Förderprogramm Interreg unterstützte Projekt TIGER vor, an dem auch die Schweiz beteiligt ist. Gerade in einer Stadt wie Basel sei grenzübergreifendes Denken wichtig, betonte der baselstädtische Regierungsrat Lukas Engelberger bei der Präsentation am Swiss TPH.
In der Schweiz war die Asiatische Tigermücke 2003 im Tessin zum ersten Mal entdeckt worden. In Basel wurden im Juli vergangenen Jahres an zwei Orten Eier nachgewiesen. Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt ging mit einem biologischen Larvizid gegen Tigermückenlarven in einem Radius von etwa 200 Metern rund um die Fundstellen beim Autobahnzoll an der Grenze zu Frankreich vor.
Koordinierte Massnahmen
Die Mücken, die am Tag stechen, gelten als sehr aggressiv. Ihr Stich kann starke Reaktionen verursachen. Zudem können Tigermücken auch Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Fieber übertragen. Allerdings ist in der Schweiz bisher noch keine Krankheitsübertragung dokumentiert.
Das Projekt TIGER sieht nun verschiedene koordinierte Massnahmen vor, um das Risiko einer Ansiedlung oder einer weiteren Verbreitung von Tigermücken einzudämmen.
Dazu gehören der Aufbau eines regionalen Fallennetzwerks und Meldestellen für die Bevölkerung - ausserdem die technische und wissenschaftliche Unterstützung bei der Risikoanalyse und die Umsetzung von entsprechenden Präventions- und Bekämpfungsmassnahmen.
2015 erste Mücken in Basel
Hinweise auf eine etablierte Tigermücken-Population gibt es im Kanton Basel-Stadt laut den Behörden keine - im Gegensatz zum benachbarten Lörrach in Deutschland. Erstmals waren im Stadtkanton vor drei Jahren einzelne Exemplare gesichtet worden, in Strassburg und Freiburg im Breisgau schon 2014.
2016 startete das Kantonale Laboratorium zusammen mit dem Swiss TPH eine punktuelle Überwachung mit Fallen an 18 Standorten. Ein Hauptaugenmerk bei der Bekämpfung von Tigermücken gilt den Dolen als Mückenbrutstätten in Siedlungsgebieten.
Schwerpunkte der Überwachung in Basel sind der Rheinhafen, das Schlachthofareal, das Bahnhofareal St. Johann sowie Familiengarten-Areale.
Kantone, Deutschland, Frankreich und die EU
Die Asiatische Tigermücke ist eine von zwei invasiven Stechmückenarten, die sich in der schweizerisch-deutsch-französischen Oberrheinregion um Basel, das badische Rheintal und im Elsass niedergelassen haben.
Manuel Friesecke, Geschäftsführer der Regio Basiliensis, wies deshalb auch auf die Rolle des europäischen Förderinstruments Interreg als Initiator und Impulsgeber grenzüberschreitender Vorhaben hin. Das Interreg-Projekt TIGER wird auf Schweizer Seite von den Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Aargau sowie der Neuen Regionalpolitik des Bundes (NRP) unterstützt.
Vom Gesamtbudget des TIGER-Projekts von gut 1,7 Millionen Euro steuern die Schweizer Partner - Kantone, Bund, Swiss TPH und die Firma Mabritec AG - rund 400'000 Euro bei. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.