Bewegende Trauerfeier für Alex Tschäppät
Sommaruga berichtete von der letzten Begegnung mit ihrem Parteifreund in ihrem Büro. Trotz der schweren Krankheit sei er "voller Ideen, voller Leben" gewesen, berichtete Sommaruga und rief Tschäppäts Vermächtnis für Bern in Erinnerung.
Was von ihm bleibe, sehe sie zum Beispiel jeden Tag, wenn sie aus dem Bundeshaus komme. Tschäppät habe den Bundesplatz von den Autos befreit - "und er hat den kleinen und grossen Kindern dafür ein Wasserspiel geschenkt".
Alexander Tschäppät erlag am 4. Mai einem Krebsleiden. Er wurde 66 Jahre alt. Der Sozialdemokrat war von 2005 bis 2016 Stadtpräsident von Bern. Als populärer Stadtvater und langjähriger Nationalrat war er landesweit bekannt.
"Ich habe fertig. Diesmal für immer"
Der "Stapi" wandte sich am Donnerstag ein letztes Mal an alle Menschen, die ihn kannten - in einem offenen Brief, den seine Lebenspartnerin Christine Szakacs im Münster verlas. "Ich bitte euch, die Hand, die ich euch nicht mehr geben kann, anzunehmen, um ein letztes Mal adieu zu sagen. Oder um Frieden zu schliessen."
Vor dem Tod habe er nie wirklich Angst gehabt, berichtete Tschäppät weiter. "Angst hatte ich vielmehr vor dem Sterben." Er habe Angst gehabt, Unerledigtes zurückzulassen. Nun sei das Sterben vorbei. "Ich habe fertig. Diesmal für immer."
"Vater und Freund"
Münsterpfarrer Beat Allemand bezeichnete Tschäppät als "einzigartigen Stadt- und Familienvater, leidenschaftlichen Politiker und treuen Freund". Das Amt des Stadtpräsidenten habe er nie als Bürojob verstanden.
Viele Parteifreunde, politische Weggefährten und Gegner erwiesen dem Verstorbenen die letzte Ehre, aber auch zahlreiche Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Sport.
Das Münster war vollbesetzt, weshalb die Stadt Bern Lautsprecher auf dem Münsterplatz aufgestellt hatte. Trauergäste, die keinen Platz in der Kirche fanden, konnten die Feier so wenigstens akustisch verfolgen.
Auf Wunsch Tschäppäts endete die Trauerstunde mit dem Song "W. Nuss vo Bümpliz" der Band Patent Ochsner. Es war eine seltsam traurige, aber auch andächtige Version des Mundart-Hits mit den Worten "De schlat mir mis Härz hert i Hals, u i gseh win i ungergah".
Alexander Tschäppät wollte kein Grab, wie Pfarrer Allemand berichtete. Seine sterblichen Überreste seien am Fuss des Mont Vully dem Murtensee übergeben worden. (sda)
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