Teure Schweizer Medikamente
Er hat die Preise von 20 umsatzstarken Wirkstoffen, bei welchen der Patentschutz abgelaufen ist, mit jenen in 15 europäischen Ländern verglichen. Die Differenz ist riesig: In den Niederlanden zum Beispiel kostet das günstigste Generikum nur 15 Prozent dessen, was die Patienten in der Schweiz bezahlen.
In Schweden sind es 19 Prozent, in Grossbritannien 20 Prozent. Im Durchschnitt aller Länder liegt der Preis für das Medikament bei 41 Prozent des Schweizer Preises, wie es im am Donnerstag veröffentlichten Newsletter des Preisüberwachers heisst.
Etwas kleiner ist die Differenz bei Originalmedikamenten ohne Patentschutz. Diese sind in Deutschland und Dänemark sogar teurer. Im Durchschnitt liegt der Preis aber immer noch gut ein Drittel unter dem Schweizer Niveau.
Günstigster Preis als Massstab
Angesichts dieser Preisunterschiede fordert der Preisüberwacher, dass rasch ein Referenzpreissystem eingeführt wird. Ziel ist es, dass die Krankenkasse für jedes Medikament mit dem gleichen Wirkstoff den gleichen Preis vergütet. Dieser würde auf Basis des günstigsten Generikums berechnet.
Zudem müssten alle Medikamentenpreise jährlich überprüft werden, schreibt der Preisüberwacher. Eine weitere Massnahme zur Kostendämpfung wäre die Vergrösserung des Länderkorbs. Bei den Originalmedikamenten gehören die Länder, die der Bund in den Preisvergleich einbezieht, zu den teuersten in Europa.
Mit Anpassungen beim Preisvergleich, einem Antrags- und Beschwerderecht für Krankenversicherer und Patientenorganisationen, der Vergütung von im Ausland gekauften Medikamenten und Massnahmen bei den patentgeschützten Medikamenten könnten die Kosten laut Preisüberwacher weiter gesenkt werden.
Schützenhilfe erhält er von der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) Solch massive Preisunterschiede bei identischen Medikamenten seien nicht akzeptabel, schreibt die Organisation in einer Stellungnahme. Dadurch würden die Prämien der Grundversicherung weiter in die Höhe getrieben.
Die SKS macht das Bundesamt für Gesundheit, den Bundesrat und das Parlament für die aktuelle Situation verantwortlich. Mit den vorgeschlagenen Massnahmen könnten bei gleicher Qualität hunderte Millionen Franken gespart werden, heisst es in der Stellungnahme. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.