­
­
­
­

Redaktion von "Le Matin" will Titel retten

Die Angestellten von "Le Matin" wehren sich gegen das Verschwinden ihrer Zeitung. Sie haben Vorschläge zur Rettung des Blatts ausgearbeitet und fordern eine Verlängerung der Konsultationsfrist.
Die Printausgabe der Westschweizer Zeitung "Le Matin steht vor dem Aus. Tamedia will das Blatt Ende Juli einstellen. 41 Mitarbeitende droht der Verlust der Stelle. (Archiv)
Die Printausgabe der Westschweizer Zeitung "Le Matin steht vor dem Aus. Tamedia will das Blatt Ende Juli einstellen. 41 Mitarbeitende droht der Verlust der Stelle. (Archiv) (Bild: Keystone/VALENTIN FLAURAUD)

Der Direktion der Zürcher Mediengruppe Tamedia, dem Besitzer der Westschweizer Traditionszeitung, seien am vergangenen Donnerstag drei Alternativprojekte unterbreitet worden, teilten die Gewerkschaft Syndicom und der Journalistenverband Impressum am Montag mit.

Ein erster Vorschlag sieht die Beibehaltung der Druckversion von "Le Matin" ohne Stellenabbau vor. Geändert werden sollen indes Markt-, Verteilungs- und Preisstrategie. Auch sollen neue Einnahmequellen erschlossen werden.

Verkauf und neue Geldgeber

Die Übernahme des Titels durch die Redaktion von "Le Matin" mit neuen Investoren sei eine weitere Alternative, mit der eine Massenentlassung verhindert werden könnte. Die Arbeiten in dieser Richtung verliefen intensiv, heisst es im Communiqué.

Eine dritte Möglichkeit, Stellen zu retten, sehen die Angestellten von "Le Matin" in einem starken Ausbau des Onlineportals. Dazu müsse Tamedia aber deutlich mehr finanzielle Mittel bereitstellen.

Diese drei Projekte stellten ernsthafte Alternativen dar, um das Verschwinden des Titels zu verhindern und/oder den Stellenabbau erheblich zu reduzieren, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Redaktion, Syndicom und Impressum erwarteten von Tamedia eine gründliche Prüfung dieser Varianten. Um dies zu ermöglichen, fordern sie eine Verlängerung der Konsultationsfrist bis zum 2. Juli.

41 Mitarbeiter betroffen

Tamedia will die gedruckte Ausgabe von "Le Matin" auf Ende Juli einstellen. 41 Mitarbeitenden droht der Verlust des Arbeitsplatzes. Das Medium soll es nur noch online geben und mit einer 15-köpfigen Redaktion weiterentwickelt werden. Nicht betroffen vom Abbau ist indes die Sonntagszeitung "Le Matin Dimanche.

Tamedia begründete den Entscheid Anfang Juni mit "den anhaltenden Verlusten der Printausgabe" von "Le Matin". 2017 lag das Defizit des Blatts bei rund 6,3 Millionen Franken, über die letzten zehn Jahre bei 34 Millionen Franken. Die Tamedia-Gruppe wies für das vergangene Jahr einen Gewinn von 170 Millionen Franken aus. (sda)

 
Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Kommentare

    Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben

Kommentare hinzufügen

Ähnliche Artikel

AboDie Chefin mit Eva-Maria Bechter
Eva-Maria Bechter gründete ihre Galerie mit ihrem Mann in Wien. Seit 2019 gibt es sie auch in Schaan.
01.05.2025
Abo
Im EU-skeptischen Tessin macht sich Unmut breit, weil ausgerechnet Ignazio Cassis bei den EU-Verträgen auf das Ständemehr verzichten will. Während die Tessiner FDP ihren Bundesrat verteidigt, macht eine alte Geschichte die Runde.
23.05.2025
Wettbewerb
10x «High Life Reisen» Gutscheine im Wert von CHF 100.- zu gewinnen
High Life Reisen
Umfrage der Woche
Soll in Liechtenstein ein kostenloser ÖV eingeführt werden?
­
­