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Jugendanwaltschaft verurteilt Madonna-Schänder wegen Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit

Ein minderjähriger Asylbewerber aus Afghanistan riss der Muttergottesstatue im Kloster Einsiedeln die Kleider vom Leib. Jetzt hat er einen Strafbefehl kassiert.

Es sind verstörende Szenen, die sich Mitte November vergangenen Jahres im Kloster Einsiedeln abgespielt haben. Vor den Augen zahlreicher Gläubiger stieg ein Jugendlicher an einem Samstagnachmittag wortlos auf den Altar der Gnadenkapelle, riss der Schwarzen Madonna die Kleider vom Leib, setzte sich ihre Krone auf sein Haupt, nahm ihr Zepter in die Hand und fuchtelte damit herum. Anwesende filmten die Tat. Das Video machte in sozialen Medien rasch die Runde.

Die Kantonspolizei Schwyz war schnell vor Ort und führte den Madonna-Schänder in Handschellen ab. Es handelt sich um einen 17-jährigen Asylbewerber aus Afghanistan mit Wohnsitz im Kanton Zürich.

Jetzt hat die Jugendanwaltschaft Zürich den Mann wegen Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit verurteilt, wie swiss-cath.ch berichtet. Das Onlineportal erhielt gestützt auf das Öffentlichkeitsprinzip teilweise Einsicht in den rechtskräftigen Strafbefehl. Welches Strafmass sie verhängte, teilte die Jugendanwaltschaft nicht mit. Denkbar ist gemäss Jugendstrafrecht etwa eine persönliche Leistung zugunsten einer sozialen Einrichtung. Auch erzieherische Massnahmen kommen infrage.

Kloster zeigte sich versöhnlich

Bekannt ist, dass der Jugendliche zum Tatzeitpunkt in einer medizinischen Institution betreut wurde. Er befand sich bereits zuvor in stationärer psychiatrischer Behandlung. Sein Motiv bleibt auch nach Bekanntwerden der Verurteilung im Dunkeln.

Der Jugendliche suchte für seinen «Akt der Gewalt», wie das Kloster Einsiedeln in einer Medienmitteilung schrieb, einen Ort mit hoher Symbolik aus. Das Kloster im Kanton Schwyz ist so etwas wie das Epizentrum der katholischen Schweiz. Jedes Jahr besuchen es Hunderttausende Menschen. Seit Jahrhunderten knien Pilger vor der Muttergottesstatue nieder. Das Kloster Einsiedeln bedauerte diesen Vorfall «zutiefst». Viele Gläubige seien in ihren religiösen Gefühlen verletzt worden. «Unsere Gebete und Gedanken sind bei ihnen wie auch bei der von der Polizei in Gewahrsam genommenen Person», teilte das Kloster mit. Es sandte damit ein Zeichen der Versöhnung aus.

 
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