Auf Entdeckungstour im Regenwald
Erklärtes Ziel für den Zoo Zürich war es, mit dem Masoala Regenwald einen möglichst naturnahen Lebensraum zu schaffen und den Besuchern diesen erlebbar zu machen. Das Vorbild, die Masoala Halbinsel in Madagaskar, gehört zu den drei weltweit artenreichsten Lebensräumen. Der dortige Nationalpark gehört zum Unesco Weltnaturerbe.
Seit der Eröffnung vor 15 Jahren haben sich die Pflanzen in der Masoala-Halle prächtig entwickelt. Was am Anfang noch wie ein Park aussah, wirkt heute wie eine Naturlandschaft. Rund 500 verschiedene Pflanzenarten konkurrieren hier um Licht und Raum.
Es empfiehlt sich Geduld und etwas Zeit mitbringen, denn die Tiere werden nicht hinter Gittern oder Glas präsentiert, sondern klettern, fliegen, kriechen oder verharren regungslos im dichten Dschungel. Über 50 Wirbeltierarten leben in dem "Mini-Regenwald-Ökosystem", darunter allein 23 Vogelarten, diverse Halbaffen, Reptilien, Fische und Amphibien.
Auge in Auge mit den Roten Varis
Wer aufmerksam ist und ein wenig Glück hat, kann auch eine der vielen Kinderstuben entdecken. Die Tiere zeigen dabei ganz individuelle Vorlieben. So beispielsweise die Roten Varis, eine Lemurenart.
Sie sind die grössten Säugetiere im Zürcher Masoala Regenwald und auch die lautesten. Wenn sie miteinander kommunizieren, klingt das wie ein handfester Streit, doch für Varis ist das Geschrei ganz normal, sagte Kurator Robert Zingg am Mittwoch vor den Medien.
Eines der Weibchen hat am 22. Mai in einem Schraubenbaum zwei Junge zur Welt gebracht. Ein anderes hat sein Nest auf einem unter dem Baumkronenweg gespannten Stahlnetz gebaut und darauf am 4. Juni ein einzelnes Junges geboren.
Dass die Roten Varis technische Einrichtungen nutzen, ist nicht ungewöhnlich, erklärte Zingg. Wenn sie schnell von einem Ende der Halle zum anderen gelangen wollen, nutzen sie gerne die Stahlkonstruktion "als Autobahn" in schwindelnder Höhe.
Ungewöhnlicher dagegen ist, dass die Vari-Mutter die Zoobesucherinnen und -besucher wohl nicht als Gefahr für ihren Nachwuchs sieht. So setzt sie ihr Kleines auch direkt auf die Passerelle zum Baumkronenweg, also direkt vor die Füsse der Besucher. Das funktioniert laut Zingg allerdings nur, solange diese diszipliniert sind und die Tiere nicht anfassen.
Gefährliche Enge
Auf dem Weg zur Kinderstube der Roten Varis hinauf auf den Aussichtsturm kommt man direkt an einem weiteren Kinderzimmer vorbei - und zwar bei den Mähnenibissen. Diese haben ihr Nest in einem Blumenkistchen an der Aussenseite des Turms gebaut, keine 50 Zentimeter von der Treppe entfernt.
Allerdings wurden die Platzverhältnisse mit zunehmender Grösse der drei Küken immer prekärer, wie Zingg sagte. Das erste Training mit den Flügeln wurde zum gefährlichen Balanceakt, den das jüngste Küken nicht überlebte. Es stürzte am Dienstag ab und zog sich dabei tödliche Verletzungen zu. (sda)
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