Trotz Defizit von 900000 Franken soll der Steuerfuss nicht erhöht werden – nächste Woche wird an der Bürgerversammlung darüber entschieden
Gemeindepräsident Renato Truniger stellte die gute Nachricht an den Anfang. Im letztjährigen Budget der Gemeinde Mosnang war mit einem Fehlbetrag von einer Million Franken gerechnet worden. Gemäss heutigem Erkenntnisstand wird er sich halbieren. An der Vorgemeinde vom Donnerstagabend im Rössli-Saal in Libingen wurde über das Budget 2026 informiert und diskutiert.
Es sieht bei Einnahmen von 22,7 Millionen Franken und Ausgaben von 23,6 Millionen Franken ein Defizit von 900'000 Franken vor. Der Gemeinderat beantragt der Bürgerversammlung vom kommenden Donnerstag, den Steuerfuss bei 129 Prozent und den Grundsteuerfuss bei 0,5 Promille zu belassen.
Dass sich eine Erhöhung des Steuerfusses in Zukunft aufdrängen könnte, schloss Truniger nicht aus. Die Behörde habe seit Jahren auf die Möglichkeit hingewiesen, vom finanziellen Alltag eingeholt zu werden. Der Finanzplan der Gemeinde Mosnang rechnet für die Jahre 2026 bis 2030 mit jährlichen Defiziten von 700'000 Franken und mehr. Ein Steuerprozent für die Gemeinde Mosnang macht rund 50'000 Franken aus.
Mit einer Erhöhung des Steuerfusses um 10 Prozent würden diese Fehlbeträge demzufolge nur knapp gedeckt. Truniger ermunterte die Versammelten, trotzdem zuversichtlich zu bleiben, bat sie aber auch, für dringende Aufgaben Verständnis zu zeigen und die finanziellen Mittel zu bewilligen.
Libingen setzt sich für seine Vereine ein
Während die Erläuterungen zu den Eckwerten des Budgets kaum Anlass zu Fragen und Diskussionen gaben, meldeten sich Bürger bei eigener Betroffenheit zu Wort. Das Mehrzweckgebäude in Libingen ist vor vier Jahrzehnten errichtet worden. Es enthält eine Turnhalle und eine Bühne sowie eine Küche im Geräteraum. Dafür haben sich damals die Vereine engagiert. An ihren Veranstaltungen haben sie in all den Jahren die Besucher bewirtet und damit ihre Vereinskassen geäufnet.
Jetzt ist die Anlage in die Jahre gekommen und die Küche mit ihren Einrichtungen ist sanierungsbedürftig. Die heutigen hygienischen Anforderungen und die Brandschutzvorschriften liessen sich aber nur mit einer aufwendigen Erneuerung mit sechsstelliger Kostenfolge erfüllen. Das liege absolut nicht drin, wurde erklärt.
Was aber einen Votanten, der schon viele Jahre als Vereinswirt wirkt, nicht gehindert hat, mit Nachdruck auf die Bedeutung des Vereinslebens für das Dorf Libingen hinzuweisen und eine verkraftbare Lösung zu fordern. Der Einbezug der Bevölkerung in Sanierungsvorschläge ist ihm zugesichert worden.
Schulhaus Libingen wird geschätzt
Auch Schulpräsident Marcel Jent griff bei seinem Rundblick ein Libinger Thema auf: «Für das neue Schulhaus haben wir sehr viel bezahlt. Es wird von den Lehrpersonen sehr geschätzt». Trotzdem bewegt sich die Schülerzahl aus dem Dorf, wie auch jene aus dem Umkreis des Schulhauses Dreien, an der unteren Grenze. Die respektablen Strecken zwischen den Dörfern erschweren die Zuteilung von Kindern aus Mosnang an die Aussendörfer. Es gilt, die Eltern zu motivieren und den Schulbus zu organisieren.
«Wir hatten ausserordentlich Mühe, alle Lehrstellen zu besetzen. Vor allem Klassenlehrer sind schwer zu finden», sagte der Schulpräsident im Rückblick auf den Schuljahresanfang. Es hätten auch nicht qualifizierte Personen angestellt und fachlich begleitet werden müssen. Dass Mosnang für manche Lehrkräfte zu wenig attraktiv sei, liege an den weiten Wegen und an den Mehrfachklassen. Für die neu organisierte Schulleitung – statt einer einzigen Person jetzt eine 70- und eine 40-Prozent-Anstellung – habe man dagegen aus über 20 Bewerbungen auswählen können.
Die Lösung der Schulraumfrage im Dorf Mosnang wird sorgfältig angegangen. Man strebt noch kein Bauprojekt an, sondern will in einer ersten Phase abklären, was es wirklich braucht. Die aktuelle Baustruktur wird beurteilt und ein pädagogisches Konzept erarbeitet.
An der Vorgemeindeversammlung am Dienstagabend in Dreien waren die steigenden Verwaltungskosten hinterfragt worden. Ausserdem wurde angeregt, aus Spargründen gewisse Projekt zu verschieben.
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