Vaduz überzeugte in dieser Saison mit einer geballten Offensivpower. Noch in August bezwang das Team Bellinzona mit 6:0. Nun soll ein weiterer Sieg gegen die Tessiner eingefahren werden.
Turnier: Challenge League, Runde 14
Austragungsort: Bellinzona
Austragungsstätte: Stadio Comunale
Zuschauerzahl:
Schiedsrichter: Zrinko Prskalo
21.11.2025, um 20:09 Uhr
Aus dem Norden fanden nur wenige Fans über den verschneiten San Bernardino den Weg ins Tessin.
Das Wetter sieht heute nicht all zu rosig aus. Schneefall bestimmt das Bild heute im Grossteilder Schweiz sowie Liechtenstein. Im Tessin ist es jedoch nur bewölkt aber trotzdem sind die Temperaturen knackig.
Das Schiedsrichtergespann wird heute von Zrinko Prskalo angeführt. An den Linien wird er von Mirvan Bajrami und Cristiano Da Cunha unterstützt. Als vierter Offizieller fungiert Joël Brunner.
Das Schiedsrichtergespann wird heute von Zrinko Prskalo angeführt. An den Linien wird er von Mirvan Bajrami und Cristiano Da Cunha unterstützt. Als vierter Offizieller fungiert Joël Brunner.
Acht der letzten elf Duelle gingen an den FCV, darunter das deutliche 6:0 im August. Doch genau solche Ergebnisse können trügerisch sein und einen Gegner zusätzlich anstacheln. Bellinzona hat gezeigt, dass ein einziges Spiel reichen kann, um Kräfteverhältnisse auf den Kopf zu stellen.
Willy Vogt war zuletzt an vier Toren direkt beteiligt und ist der Motor der Bellinzona-Offensive. Mit seinen Läufen zwischen die Linien, seiner Dynamik und seinem Gespür für gefährliche Räume kann er eine Partie jederzeit mit einer Einzelaktion drehen. Vaduz wird hier besonders wachsam sein müssen.
Obwohl dieser Sieg für die Tessiner das Selbstvertrauen gestärkt hat, gilt es für das Tabellenschlusslicht diese Form nun erneut abzurufen und zu beweisen, dass es nicht nur eine einmalige Aktion gewesen ist.
Der Auftritt von Bellinzona gegen Aarau hat gezeigt, dass die Tessiner nicht mehr tief stehen und abwarten, sondern aktiv den Gegner anlaufen. Hohe Angriffspressing-Momente, schnelle Umschaltaktionen und konsequente Nutzung der Räume – genau das hat Aarau völlig aus dem Konzept gebracht und könnte heute auch Vaduz fordern.
Ayo Akinola kam im Sommer ohne Vorbereitung und hat noch immer Rückstand. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass er dem FCV in der Offensive eine zusätzliche Dimension geben kann, sobald er voll belastbar ist. Sein Tempo und seine Abschlussqualitäten sind im Team unbestritten.
Mit Simani, Hammerich und Sawadogo kehren gleich mehrere Spieler schrittweise ins Team zurück. Auch wenn sie noch nicht alle bei 100 Prozent sind und nicht im Kader stehen, erweitert ihre Anwesenheit die Möglichkeiten im Defensivverbund zukünftig und sorgt für mehr Stabilität in der Rotation.
Zwar sind alle Nationalspieler wieder gesund in Vaduz angekommen, doch nicht jeder ist in Topzustand. Keeper Benjamin Büchel ist angeschlagen, und bei Kapitän Nicolas Hasler entscheidet der Spielverlauf, wie viel er leisten kann. Drei Spiele in sechs Tagen – keine einfache Belastung für den Routinier.
Der FCV hat die letzten zwei Auswärtsspiele gewonnen – eine Serie, die es zuletzt im Jahr 2020 mit drei Siegen hintereinander gab. Sollte heute der dritte Erfolg in Folge dazukommen, wäre das ein weiterer Beweis dafür, wie stabil der Auftritt der Vaduzer aktuell auch in fremden Stadien ist.
Im Durchschnitt erzielt der FCV 2.38 Treffer pro Spiel – ein Wert, der die Durchschlagskraft dieser Mannschaft unterstreicht. Nur Aarau kommt aktuell an diese Effizienz im letzten Drittel heran.
Mit 31 Toren in 13 Partien stellt der FCV die gefährlichste Angriffsreihe der gesamten Liga. Die Automatismen greifen immer besser, das Tempo stimmt – und Schneider betont, dass sein Team bewusst auf frühzeitigen Druck und direkte Wege zum Tor setzt. Auch heute wird Vaduz versuchen, von Beginn an die Kontrolle in der gegnerischen Hälfte zu übernehmen.
Auch wenn die Tessiner am Tabellenende stehen, hat der 5:1-Triumph gegen Aarau bewiesen, dass sie sich nicht kampflos geschlagen geben. Dieses Lebenszeichen kam mit Wucht, denn Bellinzona spielte plötzlich mutig, aggressiv und mit einer Intensität, die man dem Team zuletzt nicht zugetraut hätte.
Vor rund drei Wochen hat die AC Bellinzona Giuseppe Sannino zurück an die Seitenlinie geholt. Sannino stand bereits von März bis Juli 2025 an der Spitze des Teams, bevor Manuel Benavente als Cheftrainer übernahm – jener Benavente, der im Oktober 2025 wieder zum Co-Trainer zurückgestuft wurde.
Die Mannschaft von Marc Schneider hat die letzten fünf Spiele allesamt gewonnen und wirkt derzeit so gefestigt wie lange nicht mehr. Der Trend zeigt klar nach oben, das Selbstvertrauen ist spürbar – und genau mit diesem Rückenwind soll heute der nächste Schritt gelingen.
Sollte Aarau morgen gegen Nyonnais verlieren und Vaduz heute gegen Bellinzona gewinnen, wären beide Teams punktgleich. Über die Platzierung würde dann einzig das Torverhältnis entscheiden.