Valora stillt Hunger auf Snack-Anbieter

Valora hat aus seinem Appetit auf Grösse nie einen Hehl gemacht. Er schaue nach Zukäufen aus, hatte Valora-Chef Michael Mueller bereits früher angekündigt. An der Telefonkonferenz vom Montag pries er BackWerk nun als ideale Ergänzung: Einerseits wird Valora nochmals internationaler und gewinnt auf einen Schlag 342 Läden, die meisten davon in Deutschland, einige in Österreich, Frankreich, Slovenien, den Niederladen und zwei in der Schweiz. Bis 2022 sollen 80 bis 100 weitere Filialen dazukommen, auch in der Schweiz.
Zum anderen gewinnt Valora Kompetenzen im Angebot von Fertigessen, denn da sieht Valora Potenzial und vielversprechende Margen. Kunden greifen an Bahnhöfen und in grösseren Kiosken nämlich in letzter Zeit weniger zu Zigaretten und Zeitungen, dafür vermehrt zu Drinks, Sandwiches oder Gebäcken. Im Jargon sprechen die Manager jeweils vom "Out-of-Home-Markt".
BackWerk wird im Franchise-Modell betrieben, was für Valora einfach und kapitalschonend ist. Valora hat mit Franchising bereits mit dem Bretzelkönig und der Kaffeekette Caffé Spettacolo Erfolg. Zum Konzern gehören nebst den k-Kiosken unter anderem auch die Press&Books sowie die avec-Läden. Valora rechnet durch den neuen Zukauf mittelfristig mit jährlichen Umsatz- und Margensynergien im einstelligen Millionenbereich.
Frisch und jung
"Was uns an BackWerk gefällt: Die Marke und die Produkte sind frisch und jung", sagte Thomas Eisele, bei Valora Chef der Division Food Service, in welche BackWerk eingegliedert wird. Er sprach an der Telefonkonferenz von "feel good food", also von gesundem, feinen und trendigen Essen.
BackWerk hat sich in den letzten Jahren von der günstigen Schnellbäckerei gewandelt zu einem Anbieter von diversen gesunden Sandwiches oder auch Salaten. Auch auf den Trend der veganen Kost ist BackWerk aufgesprungen. Im Jahr 2016 erzielte BackWerk einen Nettoumsatz von 55 Millionen Euro bei einer EBITA-Marge von 26 Prozent.
Der Vollzug der Übernahme ist für das vierte Quartal geplant. Die deutschen Wettbewerbsbehörden müssen dem Vorhaben noch zustimmen. Hauptsitz von BackWerk bleibt Essen. Das bisherige Management bleibt an Bord.
Ausbau der Produktion
Gleichzeitig mit der Übernahme sollen für rund 50 Millionen Euro die Produktionskapazitäten für Laugenbackwaren in Deutschland und den USA ausgebaut werden. In den USA hat Valora Anfang Januar den Laugenbackwaren-Produzenten Pretzel Baron gekauft. Auch der deutsche Bretzelbäcker Ditsch gehört Valora.
Finanziert wird der neueste Zukauf in Deutschland durch Fremd- und Eigenkapital. Darum müssen die Aktionäre an einer ausserordentlichen Generalversammlung im November noch einer Kapitalerhöhung von 150 Millionen Franken zustimmen, die auch der Refinanzierung einer fälligen Anleihe dient.
Verkäufer von BackWerk ist der schwedische Finanzinvestor EQT, welcher 2016 den Reisekonzern Kuoni Group gekauft und inzwischen bis auf das Visa-Geschäft weiter verkauft hat. (sda)
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