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Sparprogramm bei Postfinance

Postfinance hat mit der Umsetzung eines umfangreichen Spar- und Umbauprogramms begonnen. So will die Bank der Post in den nächsten Monaten die Zahl der Kontaktzentren und Büroflächen reduzieren. Teil des Sparprogramms ist auch ein Stellenabbau.
Weniger Kontaktzentren, weniger Büroflächen und kleinere Filialen: Postfinance strafft das Geschäft und baut Arbeitsplätze ab. (Archivbild)
Weniger Kontaktzentren, weniger Büroflächen und kleinere Filialen: Postfinance strafft das Geschäft und baut Arbeitsplätze ab. (Archivbild) (Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY)

Insgesamt will Postfinance 45 Stellen in denjenigen Bereichen streichen, die von der Digitalisierung und Automatisierung besonders stark betroffen sind, wie Postfinance-Sprecher Johannes Möri auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagt. Postfinance geht dabei davon aus, dass der Stellenabbau zu keinen Kündigungen führen wird. "Es ist unser Ziel, dass der Abbau durch natürliche Fluktuation und vorzeitige Pensionierungen durchgeführt werden kann", sagt Möri.

Die Bank hat am Donnerstag ein entsprechendes Konsultationsverfahren eingeleitet. Das Verfahren umfasst dabei jedoch nicht nur den Stellenabbau, sondern noch drei weitere Massnahmen, bestätigt Möri einen Bericht der Zeitung "Blick". So reduziert Postfinance die Büroflächen und die Zahl der Kontaktzentren. Die Zentren in Kriens LU, Münchenstein BL und St. Gallen werden aufgehoben.

Deren Aufgaben sollen künftig die Kontaktzentren in Zofingen AG respektive Netstal GL übernehmen, die dafür den Personalbestand aufstocken. Von dieser Verlagerung sind insgesamt 208 Angestellte betroffen, denen Postfinance in Zofingen und Netstal eine Stelle anbietet.

Auslagerung von 120 Angestellten

Eine weitere Massnahme ist die Auslagerung von 120 Angestellten, die für die Bearbeitung von Dokumenten und Belegen zuständig sind. Anstatt bei Postfinance sollen diese Beschäftigten ab dem 1. März 2018 bei der Post-Tochter Swiss Post Solutions (SPS) angestellt sein. "SPS bietet für diese Angestellten gute Zukunftsaussichten", sagt Möri dazu. Auslöser der Verlagerung ist, dass durch die zunehmende Digitalisierung die Zahl der Papier-Dokumente und Belege stark schrumpft.

Vierte und letzte Massnahme, die im Rahmen des Konsultationsverfahrens besprochen wird, ist die Überprüfung des Filialnetzes. Gemäss Möri geht es dabei darum, dass die Bank plant, schwach frequentierte Kundenzonen zu schliessen. Den betroffenen Mitarbeitenden bietet Postfinance eine Stelle in einer anderen Filiale oder eine Weiterbildung Richtung Kundenberatung an. Die Schliessung einer der insgesamt 42 Postfinance-Filialen dagegen ist gemäss Möri nicht geplant.

Scharfe Kritik der Gewerkschaft

Ein Teil der Pläne der Bank wird von der Gewerkschaft Syndicom scharf kritisiert. So bezeichnet Syndicom-Sprecher Christian Capocoel die Auslagerung der Belegs-Angestellten als einen "Skandal". Die Gewerkschaft fürchtet, dass sich mit der Verlagerung die Löhne und die Arbeitsbedingungen verschlechtern.

So unterstehen die Angestellten der SPS einem anderen, gemäss Syndicom "deutlich schlechteren" Gesamtarbeitsvertrag (GAV) als die Beschäftigten von Postfinance, für die der GAV der Post gilt. (sda)

 
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