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Beim Geldwechseln langen die Banken zu

Kauft jemand Fremdwährungen, langen die Schweizer Banken tüchtig zu. Nicht nur an den Gebühren verdienen sie, auch bei den Wechselkursen verlangen sie hohe Aufschläge.
Der Fremdwährungsbezug am Bankomaten kann sich vor allem im Ausland lohnen - aber nur mit Debitkarte. (Symbolbild)
Der Fremdwährungsbezug am Bankomaten kann sich vor allem im Ausland lohnen - aber nur mit Debitkarte. (Symbolbild) (Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER)

Das fand der Internet-Vergleichsdienst moneyland.ch heraus. Er untersuchte die Noten- und Devisenkurse der fünf Fremdwährungen Euro, US-Dollar, britisches Pfund, thailändischer Baht und schwedische Krone bei mehr als vierzig Banken sowie die Notenkurse bei SBB und Coop Depositenkasse. Dafür wurden die Kurse während sechs Stichtagen erhoben.

Grosse Unterschiede bei Kursaufschlägen

Dabei zeigte sich: Durchschnittlich sind die verrechneten Fremdwährungskurse teuer, besonders die Notenkurse. Diese kommen etwa zum Einsatz, wenn jemand Fremdwährungen am Bankschalter bezieht. Die Unterschiede zwischen Noten- und Devisenkursen sowie zwischen den Kursaufschlägen pro Währung seien markant, schreibt moneyland.ch am Mittwoch.

Die Kursaufschläge der teuersten Banken sind den Erkenntnissen zufolge dreimal so hoch wie die Aufschläge der günstigsten. Die SBB gehören dabei zu den teureren Notenkurs-Anbietern, die Depositenkasse Coop zumindest bei Euro und Dollar zu den günstigsten.

Die prozentualen Differenzen zwischen An- und Verkaufskursen bei den Noten zeigen die anfallenden Kosten ohne Gebühren, wenn Kunden eine Fremdwährung kaufen und sofort am gleichen Ort weiterverkaufen.

Diese sogenannten Kursspanne zeigt, dass der Kunde beim Euro durchschnittlich 5,16 Prozent einbüsst. Beim Baht sind es schon 15 Prozent. Beim teuersten Anbieter beträgt die Kursspanne beim Baht sogar 26 Prozent.

Bei Devisenkursen ist die Kursspanne wesentlich kleiner. Für den Euro lag sie bei 2,9 Prozent, für den Dollar bei 3,1, das Pfund bei 3,2, die Schwedenkrone bei 3,5 und für den Thai-Baht bei 5,1 Prozent.

Teurer Wechsel am Schalter

Je nach Transaktion wird der Noten- oder der Devisenkurs verrechnet. Für Bargeldbezüge am Schalter wird immer der teurere Notenkurs verrechnet. Bei Überweisungen via Bankkonto kommt der Devisenkurs zur Anwendung.

Beim Bargeldbezug am Automaten gilt: An den eigenen Automaten wird bei Bezügen mit der Debitkarte etwa von Maestro oder PostFinance der Notenkurs fällig. An fremden Bankomaten ist in der Schweiz häufig der Devisenkurs ausschlaggebend, an Fremdbankomaten im Ausland praktisch immer. Somit kann der Bargeldbezug an einem fremden Bankomaten günstiger ausfallen, als am Schalter oder Bankomaten der eigenen Bank.

Allerdings gibt es Ausnahmen: So geben etwa Raiffeisen, AEK Bank, PKB oder Bank Cler an den eigenen Bankomaten den günstigeren Devisenkurs. Die Genfer Kantonalbank hat einen eigenen Bankomaten-Kurs. Andererseits gibt es Banken, die auch an Automaten einer Fremdbank den teureren Notenkurs verrechnen.

Bei der eigenen Bank meist spesenfrei

Punkto Gebühren ist der Fremdwährungsbezug bei der eigenen Bank und von deren Automaten in der Regel spesenfrei. Für Nichtkunden wird eine Gebühr von fünf bis zehn Franken fällig, am Bankomaten häufig fünf Franken pro Bezug. Im Ausland können noch zusätzliche Gebühren der Bankomaten-Betreiber hinzukommen.

Als Faustregel ermittelte moneyland.ch, dass sich der Eurobezug an ausländischen Bankomaten erst ab grösseren Beträgen lohnt. Bei exotischeren Währungen ist der Bargeldbezug grösserer Beträge in der Regel im Ausland günstiger, sofern die Debitkarte (EC-Karte) und nicht die Kreditkarte verwendet wird. (sda)

 
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