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Federer trotz Niederlage nicht frustriert

Gestern riss im 18. Einzel des Jahres die Siegesserie von Roger Federer. Die 4:6, 7:6, 6:7-Niederlage gegen Juan Martin Del Potro (ATP 6) nach drei vergebenen Matchbällen verdirbt ihm nicht die Laune.
Roger Federer kann auch die knappe Finalniederlage nicht frustrieren
Roger Federer kann auch die knappe Finalniederlage nicht frustrieren (Bild: KEYSTONE/AP/MARK J. TERRILL)

Nach zwei Stunden und 25 Minuten sah Roger Federer wie der sichere Sieger aus. Er führte im Entscheidungssatz 5:4 und bei eigenem Aufschlag 40:15. "Normalerweise gewinne ich dieses Spiel", so Federer. "Ich kenne die Statistiken nicht auswendig. Aber wenn ich bei eigenem Aufschlag 40:15 führe, gewinne ich sicher weit mehr als 90 oder 95 Prozent meiner Aufschlagspiele. Aber im Tennis kann es zuweilen schnell gehen. Man wählt einmal den falschen Schlag und spielt anschliessend einen Ball auf die falsche Seite des Platzes, und schon steht man am Netz und schüttelt dem Gegner die Hand."

Eine Kunst sei es, diese Momente zu verarbeiten, wegzustecken. "Es ist richtig, nach einer derartigen Niederlage enttäuscht zu sein. Aber für wie lange? Man muss schnell wieder nach vorne schauen können - das Positive suchen und sehen. Ob ich nach einer solchen Niederlage frustriert bin? Nein, ganz im Gegenteil: Seit ich 2003 Wimbledon gewonnen habe und im darauffolgenden Jahr die Nummer 1 der Welt geworden bin, bin ich mit meinem Tennisleben rundum zufrieden. Denn das waren die Dinge, von denen ich als Kind geträumt hatte."

Wie immer achtete Federer behutsam darauf, mögliche Polemiken umgehend aus der Welt zu schaffen. Während des Finals, der zwei Stunden und 42 Minuten dauerte, hatte sich der 36-jährige Baselbieter regelmässig mit dem Schiedsrichter angelegt. Federer: "Aber der Schiedsrichter hat alles richtig gemacht. Ich weiss nicht einmal mehr, um was es bei den Diskussionen ging. Primär wollte ich mich aufputschen und aus Streitgesprächen Energie für mich finden."

In der Schlussphase des zweiten Satzes bekam auch Juan Martin Del Potro Federers Ärger zu spüren; im Entscheidungssatz versuchten sich die beiden Akteure am Netz gegenseitig je einmal "abzuschiessen". Nach der Partie tönte das dann so: "Juan Martin (Del Potro) hat verdient gewonnen. Ihm boten sich Chancen, die Partie sogar in zwei Sätzen zu beenden. Sein Turniersieg in Indian Wells (sein erster an einem Masters-1000-Turnier und der erste grosse Titel seit dem Comeback vor gut zwei Jahren) ist eine Riesen-Story. Seit meinen Knieproblemen von 2016 weiss ich, was es bedeutet, nach Verletzungen zurückzukommen. Deshalb freue ich mich so sehr für ihn."

Ab dieser Woche in Miami

Roger Federer reist diese Woche von Kalifornien nach Florida ins nächste Tennis-Paradies. Am Turnier auf der Halbinsel Key Biscayne versucht er, eine neue Siegesserie zu starten. In der Weltrangliste führt Federer mit 290 Punkten Vorsprung auf Rafael Nadal, der auch in Miami fehlen wird. Aber Federer gewann vor einem Jahr auch dieses Turnier. Er muss die Viertelfinals erreichen, um die Nummer 1 der Welt zu bleiben. In Miami will Federer auch entscheiden, ob er im Frühling Sandplatzturniere bestreiten will. (sda)

 
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