Küngs geglückte EM-Revanche
Vor einer Woche ging Stefan Küng an den Europameisterschaften im Zeitfahren als einer der Favoriten an den Start. Er wollte in Schottland um die Medaillen mitfahren. Als Siebter mit 17 Sekunden Rückstand auf das Podest blieb er aber weit hinter seinen Erwartungen. Mit einer Woche Abstand zu seinem enttäuschenden EM-Auftritt sprach Küng von einer "Trainingsfahrt" und dass er es in Glasgow nicht geschafft habe, "mental in den Bereich zu kommen, in dem du sein willst".
Am Dienstag fand Küng wieder in den Wettkampf-Modus zurück. In der niederländischen Provinz Limburg, wo ausser dem spanischen EM-Zweiten Jonathan Castroviejo die Top 8 des EM-Zeitfahrens vertreten war, liess der Schweizer der Konkurrenz keine Chance. Der mit 12,7 km relativ kurze und komplett flache Parcours in Venray kam seinen Fähigkeiten als "Tempobolzer" entgegen. Im Ziel nahm Küng dem zweitplatzierten Victor Campenaerts 14 Sekunden ab. Noch vor einer Woche hatte der Belgier den Schweizer bei seiner erfolgreichen Titelverteidigung im EM-Zeitfahren über 45,7 km um 45 Sekunden distanziert. Dafür revanchierte sich Küng nun auf seine Weise.
"Heute habe ich meinen Plan voll umsetzen können. Ich hatte eine perfekte Strategie im Kopf", zeigte sich Küng zufrieden. Er habe das Rennen in Glasgow analysiert und wollte es besser machen. "Ich bin wirklich froh, dass es so geklappt hat."
Fünfter World-Tour-Sieg
Bereits vor einem Jahr hatte Küng an der in den Niederlanden und in Belgien ausgetragenen Benelux-Rundfahrt die Prüfung im Kampf gegen die Uhr gewonnen. Im Juni dieses Jahres kam für den zweifachen Schweizer Zeitfahrmeister der Sieg am abschliessenden Zeitfahren der Tour de Suisse hinzu. Nun steht der 24-Jährige aus dem amerikanisch-schweizerischen Team BMC bei fünf Siegen auf Stufe World Tour. 2015 und 2017 hatte er jeweils eine Etappe der Tour de Romandie gewonnen.
Küng, der nächste Saison für die französische Equipe Groupama-FDJ fahren wird, löste Fabio Jakobsen an der Spitze des Gesamtklassements ab. Der als Letzter gestartete Niederländer, am Vortag Sprintsieger der 1. Etappe, büsste 1:55 Minuten auf Küng ein.
Küng war bereits im letzten Jahr drei Tage im grünen Leadertrikot der Benelux-Rundfahrt unterwegs. In dem bis Sonntag dauernden Etappenrennen hofft er, "dass Trikot so lange wie möglich zu verteidigen." Das Streckenprofil der nächsten Tage kommt Küng jedenfalls entgegen. Bis am Samstag bleibt es weitgehend flach. Erst am Wochenende folgen zwei wellige Etappen. "Ich fühle mich gut in Form. Ich habe auch das Gefühl, dass ich meine Fähigkeiten seit letztem Jahr nicht nur beim Zeitfahren verbessert habe", gab sich Küng kämpferisch. (sda)
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Stefan Küng
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