Uruguay muss gewinnen - Russen reicht Remis
"Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt", sagt Stanislaw Tschertschessow, der schnauzbärtige Trainer. Er darf jetzt schon stolz sein auf sein Team. Russland, vor dem Turnier als Nummer 70 der Weltrangliste so schlecht platziert wie kein anderer der 32 WM-Teilnehmer, hat sich vorzeitig für die Achtelfinals qualifiziert, was seit dem Zerfall der Sowjetion nie mehr gelungen war.
Nach dem 5:0 im Eröffnungsspiel gegen Saudi-Arabien und dem 3:1 gegen Ägypten können die Russen nun gar um den Gruppensieg spielen. Schauplatz ist das unweit des Schweizer WM-Camps gelegene Samara. Dort treffen die Russen aber auf einen Gegner, der ihnen das Toreschiessen nicht so leicht machen wird. Die Südamerikaner, bei denen Goalie Fernando Muslera vor seinem 100. Länderspiel steht, konnten trotz ihrem mit Luis Suarez und Edinson Cavani hochkarätig besetzten Sturmduo offensiv noch wenig glänzen, kassierten aber in ihren Startspielen keinen Gegentreffer. Mit je einem 1:0 gewannen sie die Partien gegen Ägypten und Saudi-Arabien.
Hilfreich für die Russen könnte sein, dass Uruguay seine Innenverteidigung umbauen muss. José Gimenez, Schütze des Siegtores gegen Ägypten, fällt mit einer Oberschenkelverletzung aus. Und zudem gehen die Russen mit dem Vorteil in die Partie, nicht gewinnen zu müssen. Im Gegensatz zu Uruguay genügt ihnen dank der besseren Tordifferenz auch ein Unentschieden zum Gruppensieg.
Die beiden Teams werden in den Achtelfinals gegen je einen Vertreter der Gruppe B (mutmasslich Spanien und Portugal) spielen müssen. Wer es sein wird, wissen Uruguay und Russland erst am Abend, da die letzte Runde der Gruppe B erst vier Stunden später angesetzt ist.
Reich und arm im Duell um die Ehre
Das zweite Montagsspiel der Gruppe A ist für den weiteren Turnierverlauf nicht mehr von Bedeutung. Saudi-Arabien und Ägypten sind nach ihren beiden Niederlagen zum Auftakt bereits ausgeschieden. Es geht in Wolgograd nur noch um die Ehre zwischen den Teams zweier Länder, deren Beziehung eng und doch gespalten ist. Seit Jahrzehnten zieht es viele Arbeiter aus dem armen Ägypten ins milliardenschwere Königreich auf der anderen Seite des Roten Meeres, um dort das Geld zu verdienen, das ihre Familien zu Hause dringend benötigen.
Denkbar ist zudem, dass der Altersrekord doch noch fällt. Falls der einst bei Sion tätige ägyptische Torhüter Essam El-Hadary auch nur für ein paar Minuten von der Ersatzbank auf den Rasen beordert würde, wäre er mit seinen 45 Jahren der älteste je an einer WM eingesetzte Spieler. (sda)
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