Portugiesen vor "Finalissima" siegessicher
Sie mussten mehr arbeiten als einkalkuliert. Sie mussten länger zittern als erwartet. Und: Sie mussten auch gegen Andorra, diesen Fussball-Zwerg aus den Pyrenäen und aktuell die Nummer 144 im FIFA-Ranking, die Klasse von Cristiano Ronaldo in Anspruch nehmen, um den Pflichtsieg zu realisieren. "Wir werden gewinnen", ist Nationaltrainer Fernando Santos überzeugt.
Doch wer Europameister ist, am Dienstag vor über 60'000 eigenen Fans spielen kann und den besten Fussballer der Welt in seinen Reihen weiss, der fürchtet sich auch vor der Schweiz und ihrer Siegesserie nicht. "Wir haben hervorragende Perspektiven. Eine ganze Qualifikation lang sind wir der Schweiz hinterhergerannt, jetzt ist es Zeit, sie zu überholen", sagte Mittelfeldspieler João Mario.
Ähnlich tönte am späten Samstagabend im Estadi Nacional von Andorra la Vella auch Portugals Nationaltrainer Fernando Santos. "Wir werden die Geschichte umkehren. Wir haben am Anfang verloren und dann nur noch gewonnen. Die Schweiz hat zuerst alles gewonnen und wird dann am Ende das letzte Spiel verloren haben." Alles klar? Santos: "Ich glaube fest an unseren Erfolg. Wir werden gewinnen."
Portugals Abhängigkeit von Ronaldo
Nur Cristiano Ronaldo sprach nach der Partie nicht. Eigentlich sollte er nicht einmal spielen. Doch dann musste er doch eingreifen, weil seine Kollegen gegen Andorras Halbamateure eine Halbzeit lang gerade einmal zwei Torschüsse zustande gebracht hatten.
Tatsächlich sorgte dann Ronaldo mit seinem Tor zum 1:0 nach etwas mehr als einer Stunde für die Entscheidung für Portugal. Wieder einmal hatte es Ronaldo richten müssen. 79 Tore schon hat er für sein Land erzielt. Nur drei Spieler waren in der Geschichte des Fussballs in Länderspielen erfolgreicher als Ronaldo, der jetzt auch besser ist als Brasiliens Jahrhundertfussballer Pele (77 Tore). 50 Prozent der Treffer Portugals in dieser WM-Kampagne, 15 von 30, hat Ronaldo geschossen.
Wahlweise ist Portugal Ronaldo oder ist Ronaldo Portugal. Auch Santos stritt das nicht ab, auch nicht in Andorra. "Ohne ihn waren wir nicht auf unserem gewohnten Niveau. Es fehlte die Dynamik. Ich musste Ronaldo bringen, dann wurde es besser." André Silva, der 21-jährige Stürmer von Milan, den Ronaldo bereits als seinen legitimen Nachfolger bezeichnet hat, sagte das Offensichtliche: "Er ist der Spieler, der bei uns den Unterschied ausmacht."
Und wenn es am Dienstag gegen die Schweiz doch nicht und trotz Ronaldo nicht zum Sieg reicht? Noch wäre Portugal nicht verloren, erginge es der Selecção noch nicht wie Dänemark (1994) und Griechenland (2006), die als amtierende Europameister die folgende WM-Endrunde verpassten. Portugal hat Erfahrung mit den Playoffs. Auch die WM 2014 hat es über diesen Umweg erreicht. Gegen Schweden und dank vier Toren von... Cristiano Ronaldo. (sda)
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