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US-Demokraten wollen Aussage von Ex-Prinz Andrew zu Epstein

Mehrere US-Demokraten fordern Andrew dazu auf, sein Wissen über Jeffrey Epstein zu teilen. Ob dieser sich dem Druck beugt, ist fraglich. Auch der britische Premier äussert sich.
Soll vor dem US-Kongress aussagen: Andrew Mountbatten Windsor, früher bekannt als Prince Andrew, Duke of York. (Bild: Neil Hall/EPA)

Der Epstein-Skandal ist für den ehemaligen Prinzen Andrew noch längst nicht ausgestanden: Der zum normalen Bürger degradierte 65-Jährige steht nun auch in den USA unter Druck. Mehrere Abgeordnete der Demokraten forderten ihn dazu auf, sein Wissen über die kriminellen Machenschaften des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein in einem Ausschuss zu teilen.

Ein entsprechendes Schreiben, unterzeichnet von 16 demokratischen Mitgliedern des Kongresses, wurde am Donnerstag an die Royal Lodge nach Windsor geschickt. Andrew soll demnach im Rahmen einer Untersuchung zum 2019 in Haft gestorbenen Finanzier aussagen. Der Vorsitz des zuständigen House Oversight Committees liegt allerdings bei den Republikanern, die den Schritt bislang nicht öffentlich unterstützten. Eine Aussage Andrews ist, Stand heute, unwahrscheinlich.

Eine «jahrelange Freundschaft» und «gut dokumentierte Anschuldigungen» gegen Andrew deuteten darauf hin, dass der Ex-Prinz über wichtige Erkenntnisse zu Epstein verfüge, heisst es in dem Schreiben. «Im Interesse der Gerechtigkeit» für die Opfer von Epstein solle sich Andrew einer «protokollierten Befragung» unterziehen.

Andrew wird vorgeworfen, das bekannteste Epstein-Opfer Virginia Giuffre zum Sex gezwungen zu haben. Er weist die Vorwürfe zurück. Infolge der Veröffentlichung der Memoiren Giuffres waren Andrew in der vergangenen Woche auch seine verbliebenen royalen Titel und Ehren entzogen worden. Andrew ist nur noch Andrew Mountbatten Windsor. Giuffre hatte sich im April dieses Jahres im Alter von 41 Jahren das Leben genommen. Epstein hatte über Jahre einen Missbrauchsring betrieben.

Welche Verbindungen hatte Trump zu Epstein?

Welche Auswirkungen das Schreiben auf Andrew hat, ist unklar. Der «Washington Post» zufolge verfügt der Kongress zwar über weitreichende Vorladungsbefugnisse, aber Aussagen von Ausländern wie Andrew können nicht einfach erzwungen werden.

Der britische Premierminister Keir Starmer sagte, es sei die persönliche Entscheidung des früheren Prinzen, ob er eine solche Aussage tätigen wolle. Grundsätzlich gelte laut dem Regierungschef aber: Jeder, der über relevante Informationen verfügt, solle diese nicht vorenthalten. Das beziehe sich nicht nur auf diesen Einzelfall, sagte Starmer.

In den USA steht vor allem die Frage im Raum, welche Verbindungen US-Präsident Donald Trump zu Epstein hatte. Trump bestreitet, je in die kriminellen Machenschaften des Finanziers verwickelt gewesen zu sein. Im Wahlkampf hatte er die Freigabe aller Akten zu dem Fall versprochen, dazu ist es bisher nicht gekommen. Dass sich beide kannten und öfter trafen, belegen Fotos. (dpa)

 
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