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Messerattacke in England: Die Frage nach dem Warum

Ein Mensch schwebt nach dem Messerangriff in einem Zug in England weiter in Lebensgefahr. Die Ermittler sind sicher: Er wurde während der Attacke zum Helden. Die Suche nach dem Motiv dauert an.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. (Bild: Tayfun Salci)

Nach dem Angriff auf mehrere Menschen in einem Zug nahe der englischen Stadt Huntingdon laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Mittlerweile ist der Tatverdächtige angeklagt worden. Dem 32-Jährigen wird versuchter Mord in insgesamt elf Fällen, Körperverletzung sowie der Besitz einer Stichwaffe vorgeworfen, wie die British Transport Police mitteilte. Er erschien am Montag vor dem Peterborough Magistrates' Court, der Richter ordnete Untersuchungshaft an.

Zehn der Fälle des versuchten Mordes stehen in direkter Verbindung zu dem Messerangriff im Zug. Eine weitere Attacke soll den Angaben zufolge früher am Tag an einer Station in London erfolgt sein. Der Nachrichtenagentur PA zufolge erlitt dort ein Opfer Gesichtsverletzungen.

Mann laut eigener Angaben ohne festen Wohnsitz

Vor Gericht bestätigte der Tatverdächtige seinen Namen und sein Alter, zum Tatvorwurf äußerte er sich nicht, wie die PA aus dem Saal berichtete. Er gab demnach an, ohne festen Wohnsitz zu sein. Die Anklage wegen Körperverletzung bezieht sich den Angaben zufolge darauf, dass er nach seiner Festnahme einen Polizeibeamten angegriffen und ihm dabei die Nase gebrochen haben soll. Am 1. Dezember soll der Angeklagte vor dem Cambridge Crown Court erscheinen.

Im Fokus steht die Frage nach dem Motiv hinter der Messerattacke in der Grafschaft Cambridgeshire. Medienberichten zufolge soll in den kommenden Tagen vor allem an Bahnhöfen das Polizeiaufgebot erhöht werden.

Der Tatverdächtige stammt aus der englischen Stadt Peterborough. Der British Transport Police zufolge war er dort auch in den Zug gestiegen, am Tatort wurde ein Messer sichergestellt. «Spezialisierte Ermittler untersuchen den Hintergrund des Verdächtigen, den wir in Gewahrsam haben, sowie die Ereignisse, die zu dem Angriff geführt haben», sagte Deputy Chief Constable Stuart Cundy.

Ein Mensch kämpft noch um sein Leben

Am Sonntagabend befand sich noch ein Verletzter in einem lebensbedrohlichen Zustand. Von den elf im Krankenhaus behandelten Menschen konnten fünf wieder entlassen werden. Der Schwerverletzte ist ein Mitarbeiter der Bahn, der sich dem Angreifer entgegenstellte. Sein Verhalten sei «geradezu heldenhaft» gewesen und habe zweifellos Menschenleben gerettet, sagte Cundy.

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. (Bild: Tayfun Salci)

Das Entsetzen über die Attacke ist gross. Der britische Premierminister Keir Starmer und König Charles III. zeigten sich tief betroffen. Am Sonntagabend liessen Thronfolger Prinz William und Prinzessin Kate ihr Mitgefühl übermitteln. Die Gedanken seien bei den Familien und Freunde aller, «die von den schrecklichen Ereignissen» betroffen seien, sagte ein Palastsprecher.

Anhaltspunkte für einen terroristischen Angriff gibt es derzeit nicht, wie Superintendent John Loveless bereits am Sonntagmittag gesagt hatte. Der 32 Jahre alte Tatverdächtige ist in Grossbritannien geboren und hat einen Migrationshintergrund. Durch Zeugenhinweise war zunächst auch ein 35-Jähriger festgenommen worden. Die Ermittlungen konnten aber keine Beteiligung des 35-Jährigen bestätigen, er wurde wieder freigelassen.

Regierungskreise: Polizeipräsenz wird erhöht

Im gesamten Schienennetz sollen mindestens bis Dienstag zusätzliche Polizeibeamte eingesetzt werden, berichtete die Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Regierungsquellen. Die verstärkte Polizeipräsenz werde sich wahrscheinlich vor allem auf grosse Bahnhöfe wie London, Birmingham und Manchester konzentrieren, heisst es. (dpa)

 
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