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Nach mehr als 230 Jahren: Letzter Penny in den USA geprägt – und was das mit Trump zu tun hat

1793 konnte man in den USA für einen Cent noch eine Kerze kaufen. Heutzutage wird die kleinste Münze kaum noch genutzt – und kostete in der Herstellung deutlich mehr, als sie wert ist
Der US-Schatzmeister Brandon Beach hält einen der letzten Pennys in der Hand, die am 12. November 2025, in der US-Münzanstalt in Philadelphia geprägt wurden. (Bild: Matt Slocum)

Mehr als 230 Jahre nach der Prägung des ersten Pennys haben die USA die Produktion der Ein-Cent-Münze eingestellt. Am Mittwoch sei der letzte Penny geprägt worden, teilte die Münzanstalt in Philadelphia mit. Als Gründe für das Ende des Pennys führte die Regierung von Präsident Donald Trump die hohen Produktionskosten von zuletzt fast vier Cent pro Stück an und die Tatsache, dass die kleinste verfügbare Münze kaum noch genutzt wird. Das Finanzministerium rechnet dadurch mit jährlichen Einsparungen in Höhe von 56 Millionen Dollar.

Der US-Schatzmeister Brandon Beach hält einen der letzten Pennys in der Hand, die am 12. November 2025, in der US-Münzanstalt in Philadelphia geprägt wurden. (Bild: Matt Slocum)

Trump kritisierte hohe Kosten

Die US-Münzanstalt prägt seit 1793 Pennys in Philadelphia, dem Geburtsort der Nation. Heute sind Milliarden davon im Umlauf, aber im Zahlungsverkehr zunehmend obsolet. «Viel zu lange haben die USA Pennys geprägt, die uns buchstäblich mehr als 2 Cent gekostet haben», hatte Trump im Februar in seinem Netzwerk Truth Social beklagt. «Das ist so verschwenderisch!»

Dennoch: Viele Menschen wollen aus Nostalgie am Penny festhalten. Für einige ist die Münze ein Glücksbringer, andere sammeln sie gerne. Und sie bleiben natürlich ein gültiges Zahlungsmittel. Die letzten Pennys, die am Mittwoch geprägt wurden, sollen versteigert werden, kündigte der US-Schatzmeister Brandon Beach an.

Einige Einzelhandelsunternehmen hatten kritisiert, dass die Einstellung der Produktion zu abrupt sei und Vorräte an Pennys zur Neige gingen. In einigen Läden wurden Preise abgerundet, damit Kunden, die bar zahlten, nicht zu wenig Wechselgeld erhielten. Andere baten ihre Kunden, passendes Kleingeld mitzubringen, und wieder andere verteilten kostenlose Getränke oder andere Gratisprodukte im Austausch gegen einen Haufen Pennys.

Nickel ist noch teurer

Zumindest mengenmässig war der Penny das beliebteste Produkt der Münzanstalt, die im vergangenen Jahr 3,2 Milliarden Stück herstellte. Das entspricht mehr als der Hälfte aller neuen Münzen, die im vergangenen Jahr ausgegeben wurden. Und: Er war noch günstig im Vergleich zur Fünf-Cent-Münze, Nickel genannt, deren Prägung fast 14 Cent kostet. Die kleinere Zehn-Cent-Münze Dime kostet weniger als 6 Cent und das 25-Cent-Stück, der Quarter, fast 15 Cent in der Produktion.

Früher gab es in den USA sogar noch den halben Penny. Und für einen ganzen Penny bekam man 1793 etwa einen Keks, eine Kerze oder ein Bonbon. Mittlerweile lagern die Münzen bei vielen Amerikanern zu Hause in grossen Gläsern oder Schalen. (dpa)

 
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