Zürcher Museum für Gestaltung ist renoviert
Das 1933 als Bauhaus der Schweiz eröffnete Museum für Gestaltung in Zürich erstrahlt nach dreijähriger Renovation in alter Frische. Man war bemüht, bis ins Detail der Schrauben, Böden und Wände den Originalzustand wieder herzustellen, wie Museumsdirektor Christian Brändle am Donnerstag vor den Medien sagte. Nur die untaugliche und hässliche Decke sei ersetzt worden. Man habe dem Haus "die alte Würde und den Glanz" zurückgegeben, betonte Brändle.
Der von der öffentlichen Hand finanzierte Umbau kostete 17 Millionen Franken. Weitere vier Millionen, nun Sponsorengelder, steckte das Museum in die fünf Ausstellungen, die das Publikum des zweitägigen Eröffnungsfestes erstmals besichtigen kann. Vier Ausstellungen beleuchten die verschiedenen Sammlungen des Museums, während die fünfte dem Westschweizer Designbüro atelier oï Gelegenheit gibt, sich erstmals monografisch vorzustellen.
Diese Schau in der nun wieder doppelgeschossigen Museumshalle setzt sich zusammen aus drei Installationen und zahlreichen Objekten. Die poetisch aufgeladene und stimmige Szenografie setzt auf rhythmische, gleichförmigen Bewegungen. Gefördert werden soll das stressfreie, naturnahe Erlebnis. Die an sich abstrakten Installationen wecken den Eindruck, man wandle unter einem Baum in Blüte oder entlang von Schilfbeständen. Vogelgezwitscher im Hintergrund verstärkt den Eindruck, man befinde sich in Wald und Heide.
Stühle und Sofas "besitzen"
Die vier Sammlungsausstellungen sind wesentlich sachlicher, wobei sich die erste im Obergeschoss, die "Swiss Design Lounge", als Ort der Begegnung versteht. Sie setzt sich im Wesentlichen zusammen aus Schweizer Teppichen und Möbelklassikern, die begangen, berührt und "besitzt" werden dürfen. Einen Stock höher trifft das Publikum auf 80 der insgesamt 350'000 Plakate, über die das Museum verfügt. Gleich daneben hat es ein Vermittlungsatelier eingerichtet.
Die zwei letzten Ausstellung befinden sich im Untergeschoss. "Collection Highlights" setzt sich zusammen aus einer kunterbunten Landschaft aus Objekten, die, spielt die Fantasie mit, unzählige Geschichten erzählen. Die meisten der insgesamt 2000 Objekte, eine Auswahl von 500'000, finden sich in den mehr als 150 Vitrinen und Schubladen, die das Publikum öffnen kann. Hier finden sich Kämme, Violinen, Füllfederhalter, Verpackungen und vieles mehr.
Die Ausstellung "Ideales Wohnen" schliesslich öffnet den Blick in sieben Musterzimmer, Wohnstuben der letzten hundert Jahre. Sie sind ausgestattet mit Glanzstücken der museumseigenen Sammlung und präsentieren die wichtigsten Tendenzen im Schweizer Möbeldesign. Sie zeichnen idealtypisch die sich wandelnden Lebensstile nach.
Zweiter Standort im Toni-Areal
Neben dem Stammhaus an der Ausstellungsstrasse unterhält das Museum für Gestaltung weiterhin seinen zweiten Standort, das Toni-Areal im Kreis 5. Mit wechselnden Ausstellung schlägt er auf dem Campus eine Brücke zur Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Im Toni-Areal befinden sich auch die vier Museumssammlungen Design, Grafik, Plakat und Kunstgewerbe, die seit 2014 unter einem Dach vereint sind. (sda)
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