Neues Album von Paul McCartney
Als Vorgeschmack stellte der 76-Jährige am Dienstag (einen Tag nach seinem Geburtstag) eine neue Single mit zwei Titeln ins Netz: "Come on to me" und "I don't know".
Zwischen den Instrumentals "Station I" und "Station II" am Anfang und am Ende des angekündigten Albums will er seine Hörer "von einem Haltepunkt zum anderen" mitnehmen, wie es in der vollmundigen Beschreibung zu "Egypt Station" heisst. Das Ziel sei "a kaleidoscopic journey through myriad musical locales and eras, yet firmly rooted in the here and now" - was sich im Englischen viel schöner anhört als in jeder deutschen Übersetzung.
Kurz zusammengefasst: Es geht - das knallige Albumcover deutet es schon an - um eine kunterbunt schillernde Reise durch diverse musikalische Regionen und Zeitalter, "aber fest verankert im Hier und Jetzt". Ein reiner Nostalgie-Trip zurück zu glorreichen Beatles- und Wings-Zeiten, so wie die von Welthits geprägten Konzerte, soll das neue Album also nicht werden, stellt McCartney klar. "Happy With You", "People Want Peace" und "Despite Repeated Warnings" werden einige der neuen Lieder heissen.
Für eine gewisse Sound-Modernität des Mittsiebzigers soll der frisch Grammy-dekorierte Produzent Greg Kurstin stehen. Der 49-Jährige bewies bei der Zusammenarbeit mit Popstars wie Adele ("25"), aber auch mit Hip-Hop- oder Rockmusikern wie Kendrick Lamar, Red Hot Chili Peppers und Foo Fighters bereits mehrfach ein Händchen als zeitgemässer Studiotüftler.
Nimmt man die beiden ersten Lieder von "Egypt Station" als Massstab, dann dürfen Verehrer der britischen Pop-Legende ein spannend arrangiertes und edel produziertes, gleichwohl nicht allzu sehr mit Experimenten überfrachtetes Album erwarten. In die Nähe des düsteren, teilweise verstörenden, von Free-Jazz und Electro beeinflussten "Blackstar"-Abschiedswerks von David Bowie vor gut zwei Jahren dürfte die Platte jedenfalls nicht kommen.
Die prächtige Piano-Ballade "I Don't Know", mit melancholischer Melodie, leichtem Gospel-Touch und zweifelnden Textzeilen, ist ganz typisch McCartney, wie man ihn von den späten Beatles-Alben kennt. "Was ist nur mit mir los/Ich weiss es nicht", singt er mit überraschend tiefer, auf reizvolle Weise brüchiger Stimme. "Come On To Me" ist ein klassischer Gute-Laune-Rocksong, der auch von einem Album seiner grossen 70er-Jahre-Band Wings stammen könnte.
Vor knapp zwei Jahren hatte das Label Capitol bekanntgegeben, dass Paul McCartney an einem neuen Album arbeite. Die Vorboten sind vielversprechend - ob sich die Wartezeit auf "Egypt Station" tatsächlich gelohnt hat, wird man im Spätsommer endgültig wissen. (sda/afp)
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