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Klimagipfel: UN-Chef Guterres warnt vor gefährlicher Lücke

Die Welt steuere trotz der Beschlüsse auf ein Überschreiten des 1,5-Grad-Ziels zu, mahnt UN-Chef António Guterres zum Ende der Klimakonferenz COP30. Die Weltgemeinschaft dürfe nicht aufgeben.
Der Klimagipfel hat nur wenige Ergebnisse gebracht. (Bild: Gianluigi Guercia)

UN-Generalsekretär António Guterres hat das Ergebnis der Klimakonferenz COP30 als wichtigen Fortschritt gewürdigt, zugleich jedoch vor weiteren gefährlich grossen Lücken im globalen Klimaschutz gewarnt. In einer Erklärung zum Abschluss des Gipfels im brasilianischen Belém lobte er, dass die Staatengemeinschaft trotz geopolitischer Spannungen einen Konsens erzielt habe. Dennoch seien die Beschlüsse nicht annähernd weitreichend genug gewesen, um einen weiteren Temperaturanstieg und damit irreversible Kipppunkte zu vermeiden. «Ich kann nicht so tun, als habe die COP30 alles Nötige geliefert», sagte Guterres laut Mitteilung.

Der Klimagipfel hat nur wenige Ergebnisse gebracht. (Bild: Gianluigi Guercia)

Kein verbindlicher Plan für eine Abkehr von Öl, Kohle und Gas

Positiv sei, dass die Staaten mehr Geld für Klimaanpassung bereitstellen wollen – bis 2035 dreimal so viel wie bisher – und sich auf einen Mechanismus geeinigt haben, der Länder und Beschäftigte beim Umstieg auf saubere Energien unterstützen soll. Doch die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, müsse das Ziel bleiben, sagte er. Dafür seien tiefgreifende und schnelle Emissionssenkungen sowie ein konsequenter Übergang weg von fossilen Energien nötig.

Trotz Verhandlungen durch die Nacht hatte sich die Weltklimakonferenz in Brasilien nicht darauf einigen können, einen verbindlichen Plan für eine Abkehr von Öl, Kohle und Gas zu erarbeiten. Guterres zeigt Verständnis für Enttäuschung vieler Menschen Guterres rief zudem zu deutlich mehr Finanzhilfen für Entwicklungsländer auf – sowohl zur Emissionsminderung als auch für Anpassung, Resilienz und den Umgang mit Verlusten und Schäden infolge des Klimawandels. Er verstehe, dass viele Menschen – insbesondere junge Leute, indigene Bevölkerungen und Betroffene extremer Wetterereignisse – von den Ergebnissen enttäuscht seien. Der UN-Generalsekretär sicherte zu, weiter auf «grössere Ambition und mehr Solidarität» zu drängen. An Aktivisten, Delegationen, Experten und Medien appellierte er, nicht aufzugeben: «Die Geschichte steht auf eurer Seite – und ebenso die Vereinten Nationen.» (dpa)

 
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