Verdächtig hohe Summen bei Wettanbietern: Gab es vor Bekanntgabe des Friedensnobelpreises ein Leck?
Haben Wettspieler dank einer untersagten Vorabinformation viel Geld bei der Friedensnobelpreis-Verkündung gemacht? Nach der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträgerin María Corina Machado leitet das norwegische Nobelinstitut Medienberichten zufolge Untersuchungen ein, ob der geheim gehaltene Name der Ausgezeichneten vorab an Unbekannte durchgesickert ist.

Weder Friedensforscher noch Wettanbieter hatten Machado im Vorfeld der Verkündung zum Favoritenkreis gezählt. Wie die Zeitungen «Aftenposten» und «Finansavisen» berichteten, schoss die berechnete Wahrscheinlichkeit eines Nobelpreises für die Venezolanerin jedoch gegen 1.00 Uhr in der Nacht zum Freitag bei einem Anbieter plötzlich rapide in die Höhe.
Den Berichten zufolge wurden in der Nacht dann mehrere fünfstellige Dollar-Summen auf Machado gesetzt. Eine Person soll demnach - bei ihrer ersten Wette auf der Plattform überhaupt - 67'820 Dollar auf die spätere Preisträgerin gewettet haben.
Strenge Geheimhaltung
Das norwegische Nobelkomitee hatte am Vormittag verkündet, dass die diesjährige Auszeichnung an Machado geht. Sie wird damit für ihren Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes ausgezeichnet.
Die Namen der Nominierten werden bei den Nobelpreisen von den Vergabe-Institutionen traditionell streng geheim gehalten. Der Preisträger oder die Preisträgerin wird im Falle des Friedensnobelpreises erst wenige Minuten vor der offiziellen Bekanntgabe über seine oder ihre Auszeichnung informiert.
Entscheidung stand seit Montag fest
Der Vorsitzende des Nobelkomitees, Jørgen Watne Frydnes, hatte in der Zeitung «Verdens Gang» durchblicken lassen, dass bereits seit Montag feststand, wer den diesjährigen Friedensnobelpreis erhält - ohne in irgendeiner Weise anzudeuten, wer dies sein könnte. Bis zu dem Zeitpunkt wussten nach Angaben der Zeitung nur die fünf Mitglieder und der Sekretär des Komitees - das ist der Direktor des Nobelinstituts, Kristian Berg Harpviken - von dem Namen.
Es sei noch zu früh, um mit Sicherheit sagen zu können, dass es ein Leck gegeben habe, sagte Harpviken nun zu «Aftenposten». Sollte sich dies bei den Untersuchungen bewahrheiten, dürfte es sich höchstwahrscheinlich um ein «digitales Leck» handeln, sagte er. (dpa)
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