Bill Cosby erscheint vor Gericht
Cosby, der im dunklen Anzug erschien, wirkte ausgeruht und tauschte sich mehrfach mit seinen Verteidigern aus. Seine Familienmitglieder waren nicht im Saal.
Richter Steven O'Neill wollte das Strafmass voraussichtlich am Dienstag verkünden. Vorher sollten Zeugen und Cosby selbst die Gelegenheit haben, sich abschliessend zu äussern.
Die Sitzung am Montag drehte sich um das öffentliche Register für Sexualstraftäter, das in allen 50 Bundesstaaten der USA geführt wird. Cosbys Anwalt Joseph Green hält die geplante Einstufung Cosbys als "gewaltbereiter Sexualverbrecher" in dem Register für unzulässig.
Staatsanwältin Tracy Piatkowski argumentierte dagegen, das entsprechende Gesetz solle Verurteilte nicht öffentlich an den Pranger stellen, sondern die Bevölkerung schützen.
"Mann mit unkontrollierbaren Drang"
Die Psychologin Kristen Dudley beschrieb Cosby in ihrer Aussage als Mann mit einem unkontrollierbaren Drang, junge Frauen zu missbrauchen. Er könne dafür seine "Macht und sein Prestige" einsetzen. Dudley entscheidet in einem Gremium Pennsylvanias mit darüber, mit welcher Bezeichnung Sexualstraftäter in dem Register geführt werden und welchen Beschränkungen sie damit im Alltag unterliegen.
Auf Greens Einwand, dass es seit 2004 keine neuen Anschuldigungen gegen Cosby gegeben habe, antwortete Dudley: "Nur weil es bisher nicht passiert ist, heisst das nicht, dass es nicht passieren wird." Green hielt später dagegen: "Es gibt keine begründeten Aussichten, dass ein 81-jähriger Blinder rückfällig werden wird." Cosby ist offiziell als blind eingestuft, was er im April 2017 erstmals öffentlich erklärt hatte.
Im Prozess ging es um drei Vorfälle aus dem Jahr 2004. Für jeden dieser drei Fälle ist eine Höchststrafe von zehn Jahren möglich, die tatsächliche Strafe könnte deutlich darunter liegen. Cosbys Anwälte wollen zudem Berufung einlegen.
Das Verfahren könnte sich dann bis zum höchsten Gericht von Pennsylvania ziehen. Cosbys Frau Camille lässt bei der Beschwerdekammer des Staates zudem untersuchen, ob der Richter O'Neill in dem Prozess möglicherweise befangen war. (sda/dpa)
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