Spannungen in Belgrad: Zusammenstösse nach Gedenken an Bahnhofsunglück
In der serbischen Hauptstadt Belgrad haben am Sonntag Hunderte Bereitschaftspolizisten Gegner und Anhänger der Regierung von Präsident Aleksandar Vučić auseinandergehalten. Mehrere tausend Menschen standen sich gegenüber, getrennt durch Reihen von Polizisten in Vollmontur. Demonstrierende warfen Flaschen, Fackeln und Blendgranaten. Nach einem Jahr andauernder Proteste eskalierten die Spannungen einen Tag nach dem Gedenken an das Bahnhofsunglück von Novi Sad.

Zehntausende waren am Vortag anlässlich des ersten Jahrestags des Unglücks in Novi Sad zusammengekommen. Beim Einsturz eines renovierten Bahnhofsvordachs starben vor einem Jahr 16 Menschen. Die Demonstrierenden machen Korruption und mangelhafte Renovierungsarbeiten für die Katastrophe verantwortlich. Seit November gehen vor allem junge Menschen auf die Strasse und werfen Vučićs Regierung Misswirtschaft und Korruption vor. In den vergangenen Monaten gingen die Behörden verstärkt gegen Demonstrierende vor; Hunderte wurden festgenommen, Proteste gewaltsam aufgelöst. Regierungsnahe Medien und Politiker nannten die Studierenden «Terroristen». Die Protestbewegung fordert Neuwahlen, die Vučić bislang ablehnt.

In Belgrad versammelten sich am Sonntag regierungskritische Demonstrierende zur Unterstützung von Dijana Hrka, Mutter eines Opfers des Novi-Sad-Unglücks. Sie hatte zuvor angekündigt, vor dem Parlamentsgebäude in den Hungerstreik zu treten – nahe eines seit März besetzten Zeltlagers von Vučić-Anhängern. Hrka fordert Gerechtigkeit für ihren Sohn und die 15 weiteren Opfer sowie die Freilassung aller Festgenommenen.
Die Polizei und Vučić warfen den Regierungsgegnern vor, das Lager seiner Anhänger angegriffen zu haben. Die Demonstrierenden wiesen die Vorwürfe zurück und erklärten, die Zwischenfälle seien aus dem Lager heraus provoziert worden. Auch in Novi Sad und anderen Städten versammelten sich am Abend Unterstützer von Hrka.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben







Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.