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MSG: Druck auf Seidl wächst

Die Schaaner Money Service Group gerät in immer grössere Turbulenzen. Vorgestern gab es unter anderem am Firmensitz in Schaan Hausdurchsuchungen.

Schaan/Vaduz. – Das Landgericht Vaduz ermittelt, wie bereits berichtet, gegen Verantwortliche der Money Service Group (MSG) wegen des Verdachts des gewerbsmässigen schweren Betruges und anderer Delikte, wie Frank Haun, Stellvertreter des Leitenden Staatsanwalts bestätigt. Die Untersuchungen richten sich auch gegen Firmengründer Michael Seidl.
Am Firmensitz in Schaan und an weiteren Standorten wurden am Donnerstag Hausdurchsuchungen durchgeführt. Einen Bericht der österreichischen Zeitung «Standard», wonach die mutmassliche Delikthöhe im dreistelligen Millionenbereich liege, wollte Haun nicht bestätigen.
Insgesamt gebe es dem «Standard» zufolge in der Causa MSG vier Verdächtige: «Neben Seidl selbst sind das der MSG-Manager in Deutschland, Thomas S., Seidls Freund und liechtensteinischer Treuhänder, Christian G., der dem Vernehmen nach selbst Millionen verloren hat, sowie Ex-MSG-Manager Thomas Z., der sich in Spanien aufhalten dürfte.»

Ermittlungen auch in der Schweiz

Wie der «Standard» berichtet, ermittelt auch die Schweizer Justiz wegen Betrugs- beziehungsweise Untreueverdacht gegen Seidl. Es gehe «um jene Gelder, die Seidls Beteiligungsgesellschaften Hermes Invest (Deutschland) und Samiv AG (Schweiz; wird seit 12. Juli liquidiert) investiert und weiter verarbeitet haben». Die Ermittler vermuten demnach, dass Geld aus Fonds verschwunden bzw. nicht an seinem Bestimmungsort angekommen ist. Die Fonds der «Kleinanleger» rund um Seidls MS Invest sollen nicht betroffen sein.
Seidl habe laut «Standard» Anfang Juli in der Schweiz Selbstanzeige erstattet, «die unter anderem mit der Geschäftsgebarung der Samiv AG zusammenhängt. Die Staatsanwaltschaft Appenzell Ausserrhoden ermittelt, wie sie auf Anfrage des «Standard» bestätigt. Allerdings ist auch die Justiz in St. Gallen aktiv: Hier wurde Seidl angezeigt», schreibt die Zeitung, die betont, dass für Seidl die Unschuldsvermutung gelte. (ky)

Mehr in der heutigen Print- und Online-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterlands».


 

 
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