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Lohntüten bleiben prall gefüllt

Arbonia-Forster-Chef Edgar Oehler bleibt der bestverdienende Manager von Ostschweizer und Liechtensteiner Firmen. Seine Ernte ging jedoch wegen schwacher Geschäfte wie bei anderen Unternehmensführern zurück.

VON CHRISTOPH GHIGGI

Die Lohntüte von Edgar Oehler, Patron des Bauzulieferers Arbonia Forster (AFG), ist im vergangenen Jahr wieder unter die 4-Millionen-Franken-Marke geschrumpft. Er bleibt aber trotz einer Einbusse von 14 Prozent an der Spitze der Lohnrangliste von Ostschweizer und Liechtensteiner Firmen, die an der Börse kotiert sind oder – wie Hilti – freiwillig die Entlöhnung von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung veröffentlichen.

Auf den zweiten Rang vorgestossen ist Albert Baehny, CEO von Geberit, mit 1,6 Millionen Franken, womit sein Lohn um 4 Prozent höher ausfiel. Der Rapperswiler Sanitärtechnikkonzern hielt sich zwar in der Wirtschaftskrise beachtlich – Umsatz und Gewinn waren im letzten Jahr aber dennoch rückläufig.

Horrende Abgangsentschädigung
Weiterhin auf dem Podest hält sich der ehemalige Oerlikon-Chef Uwe Krüger. Obwohl er nur bis im August 2009 amtete, reicht es ihm mit 1,3 Millionen Franken auf den dritten Platz. Die Einbusse von einem Drittel des Gehalts gegenüber dem Vorjahr mag auf den ersten Blick übereinstimmend zum Zustand des Konzerns erscheinen, der während Monaten am Rande des Bankrotts stand.

Im Grunde ging Krügers Lohn jedoch gar nicht zurück, da er im letzten Drittel des Jahres freigestellt war. Zudem durfte er sich über eine Abgangsentschädigung von über 3 Millionen Franken freuen. Ein goldener Fallschirm, der zumindest in dieser Höhe, einzigartig ist für die Region. Bonusausschüttungen in Millionenhöhe gab es daneben bei keiner der Firmen in Liechtenstein und der Ostschweiz.

Weitere Volksinitiative angekündigt
Das Thema Boni steht in der Schweiz weiterhin auf dem politischen Tapet. Nachdem die Volksabstimmung über die «Abzocker-Iniziative» von Thomas Minder frühestens 2012 stattfindet, hat die Gewerkschaft Unia beschlossen, eine eigene «Abzocker-Initiative» in Angriff zu nehmen. Der genaue Inhalt steht noch nicht fest, er soll bis im Spätsommer erarbeitet werden.

Denkbar sei eine Fortsetzung der Progression bei der Bundessteuer auch für Millionen-Gehälter, hiess es an einer Medienkonferenz. Zur Debatte steht auch, Boni von über 1 Million Franken der Gewinnsteuer zu unterstellen. Dieser Punkt wurde im Parlament schon diskutiert. Zuletzt hat die Wirtschaftskommission des Ständerates sich für eine solche Lösung ausgesprochen. Nach ihrem Willen würden Bezüge über 3 Millionen Franken so eingestuft, dass Unternehmen diese Beträge als Gewinn versteuern müssten.

 
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