Harte Zeiten für Treuhänder
Vaduz. – Der Datenklau bei der ehemaligen fürstlichen LGT Treuhand AG sei der Super-GAU gewesen, die «grösstmögliche Katastrophe für den Finanzplatz Liechtenstein», sagte Rechtsanwalt und Treuhänder Peter Sprenger in einem Interview mit dem Jahresmagazin der Wochenzeitung «Wirtschaft regional» der Vaduzer Medienhaus AG.
Jeden fünften Kunden verloren
Der frühere Parlamentarier ist Vorsitzender des Verwaltungsrates der Administral Anstalt, Sprengers Angaben zufolge einem grösseren Treuhandunternehmen im Fürstentum. Seit dem Ausbruch der Steueraffäre im Februar 2008 mit der Verhaftung des damaligen deutschen Postchefs Klaus Zumwinkel hat die Administral Anstalt laut Sprenger über 20 Prozent der Mandate verloren.
Eine Neugründung pro Woche
Neue Kunden klopfen kaum an die Türe. «Wenn wir heute noch eine Stiftung pro Woche gründen, dann herrscht Freude», sagte Sprenger. In Boomzeiten seien in einer Woche bis zu 25 neue Stiftungen gegründet worden. «Das Fass hat ein Leck. Und wenn wir dieses Leck nicht bald stopfen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Fass leer ist», so Sprenger weiter. Neukunden könne er heute nicht mit Sicherheit sagen, wie die Rahmenbedinungen in Zukunft aussähen. Leider fehle die Planungs- und Rechtssicherheit seit längerer Zeit vollkommen. (sda)