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Gut verwurzelt in Triesenberg

Zwei typische Vertreter einheimischer Betriebe äusserten sich am Mittwoch auf dem Dorfplatz Triesenberg zu Fragen von Daniel Quaderer, im Rahmen der 100-Jahre-Jubiläumsveranstaltung «Vaterland on tour»: Felix Beck, Schreinerei Erich Beck AG, und Wendelin Schädler, Inhaber der Metzgerei Schädler.

Triesenberg. - Der Einstieg aufs Interview zielte auf persönliche private Vorlieben? Bleibt noch Zeit für Sport oder andere Interessen? Während Wendelin Schädler Fussball am Fernsehschirm verfolgt und nach Möglichkeit Skisport betreibt, liebt Felix Beck das Radfahren, Fussball auch am Bildschirm, aber gern auch «in einem schönen Stadion». Was ihre Kritik zu Zeitungen angeht, so ärgert Felix Beck privat zwar manches, geht aber nicht ins Detail. Gleichzeitig lobt er die Aktualität der Zeitung, zum Beispiel wenn Piet Klockes Auftritt krankheitshalber verschoben wird und das im «Vaterland » stehe, das angeblich schnellere Medium Radio aber am Mittag immer noch diese Veranstaltung für den Abend ankündige. Wendelin Schädler ärgert sich «höchstens über manche Sportresultate», an der Zeitung schätzt er die Lokalinformationen.

Maximilian Schell: Schädler-Wurst-Fan

Triesenberg als die mit Abstand grösste Gemeinde mit auch den meisten Ferienwohnungen hat etliche  Besonderheiten, die Daniel Quaderer auszugsweise nannte. Er spannte den Bogen von früher bis heute, so z. B. vom im 1955 gedrehten Film «Ludmila » bis zum heutigen Dorf als Wirtschaftsstandort, wenngleich ohne grössere Industrie. Wendelin Schädlers Vater war übrigens der Caterer der Filmcrew von «Ludmila» und hat täglich ans Filmset in Triesenberg geliefert. Besonders Maximilian Schell sei von den Wurstwaren sehr angetan gewesen.

Triesenberger bevorzugen Schweinefleisch

Beide Gewerbetreibende beschrieben ihre ganz unterschiedliche Arbeit: Wendelin Schädler verkauft am häufigsten Schweinefleisch und stellt in seinem in den Fünfzigern vom Vater gegründeten Betrieb alle gewünschten Arten von Wurst her. Die Metzgerei hat er 1992 übernommen und ist seinen Wurzeln treu geblieben. Filialen andernorts errichten möchte er nicht, er will den persönlichen Überblick behalten, um die bekannte Qualität für seine Kunden garantieren zu können.

Auch Felix Beck will in Triesenberg bleiben. Er hat in dem vom Vater 1974 gegründeten 7-Personen-Betrieb 15 Lehrlinge ausgebildet. Heute sei fast alles genormt, umso mehr freut er sich über die Herausforderung individueller Aufträge, Innenausbau sei eben selten geworden. Manche gesetzliche Regelung sieht er mit Kopfschütteln an ? z. B. betreffend Brandschutz. Obwohl diese Regelung auch wieder Chancen für sein Gewerbe sein können.  Auch Wendelin Schädler betrachtet den heutigen bürokratischen Aufwand kritisch. Eine Mitarbeiterbeteiligung kennt Felix Beck nicht, wenn alle sehr gut arbeiteten, dann gebe es auch, wie schon geschehen, mehr Geld. Teilzeitarbeit gibt es momentan keine, man könne aber darüber reden. Wendelin Schädler hingegen hat eine Teilzeitkraft ? seine Frau. Man schaut auf die Kosten: «Investitionen in Maschinen fallen immer an» sagt er, aber auch der Service sei teuer: Eine Wurstmaschine koste 80 000 Franken, der Service alle zwei Jahre 2000 Franken. Der Schreiner sieht es ähnlich. Zwar bringe die Computertechnologie Erleichterungen, aber die CADTechnologie erfordere z. B.rund 100 000 Franken Investition.

Wenige Zuzüger

Wendelin Schädler merkt noch an, dass die erwachsenen Kinder mehr und mehr aus dem Dorf wegzögen, ohne dass es neuen Zuzug gebe. Beide profitieren von den Vorzügen des Alpengebiets und dem dörflichen Wirtschaftsraum. Steuern aus den Gemeinden sollten aber nach Felix Beck besser in einem landesweiten Topf landen. In Malbun sei eine Schneesicherheit nicht mehr gegeben, merkt Felix Beck an, man sollte sich die Zukunft dort noch mehr auf den Sommer ausrichten.

 

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