Aus für Heidiland Mineralwasser
Mels. – Firmenchef Kurt Müller bestätigte einen entsprechenden Artikel der Zeitung «Sarganserländer» vom Freitag, wonach die Abfüllanlage stillgelegt und die Lieferungen eingestellt wurden. «Das ist das definitive Ende für Heidiland Mineralwasser», sagte Müller am Freitag der Nachrichtenagentur SDA.
Grund der Schliessung sei, dass der Investor nicht zufrieden sei mit dem schleppenden Geschäftsgang. Obwohl die Akzeptanz auf dem Markt und der Umsatz seit der Übernahme durch die Russian-Time-Gruppe gestiegen seien, habe das Unternehmen nicht kostendeckend gearbeitet. Zahlen gebe die Firma nicht bekannt.
Die turbulenten Jahre mit mehreren Besitzerwechseln hätten dem Mineralwasser-Produzenten geschadet. Den acht Mitarbeitern sei per Ende September gekündigt worden. «Die Kündigungen sind regulär und unter Einhaltung der Kündigungsfrist erfolgt», sagte Müller.
Bewegte Geschichte
Bevor die Russian-Time die Heidiland Mineralwasser AG im Jahr 2007 überahm, hatte das Unternehmen wegen des schlechten Geschäftsgangs schon einmal seine Schliessung angekündigt. Mit der Übernahme wurde der Konkurs aufgehoben. Die 15 Arbeitsplätze blieben erhalten.
Das Unternehmen war 2000 mit grossen Hoffnungen gegründet worden. 60 Millionen Flaschen «Heidiland»-Mineralwasser sollten jährlich abgefüllt werden. Das neue Mineralwasser sollte gleichzeitig in der Schweiz, in Deutschland, Japan und Saudi-Arabien Fuss fassen.
Finanzielle Schwierigkeiten
Diese Strategie konnte nicht umgesetzt werden, was zu finanziellen Schwierigkeiten führte. Bereits 2002 musste die Mineralwasser-Produzentin deshalb Nachlassstundung beantragen.
Im Nachlassverfahren 2002 wurden 80 Prozent des Aktienkapitals von 14 Millionen Franken von der Prata-Gruppe mit Sitz in Rapperswil- Jona SG übernommen. Nach einer Reorganisation übernahm die Prata Holding 2006 weitere Anteile des Melser Unternehmens.