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Wilderer erschiesst in Graubünden einen Wolf

Die Wildhut hat am Freitag in der Nähe von Tamins den Kadaver eines Wolfes gefunden. Beim aufgefundenen Tier handelt es sich um einen männlichen Jungwolf, mit grosser Wahrscheinlichkeit um ein im Jahre 2013 geborenes Mitglied des Calanda Rudels. Mittlerweile steht fest, dass der Wolf an den Folgen einer Schussverletzung gestorben ist.

Tamins. ? Der Kadaver wurde laut einer Mitteilung der Standeskanzlei des Kantons Graubünden für eine genaue Untersuchung und für die Abklärung der Todesursache dem pathologischen Institut der Universität Bern übergeben. Aufgrund der Befunde kann man davon ausgehen, dass das beschossene Tier noch einige Tage gelebt hat, bevor es an den Folgen der Schussverletzung verendet ist.
Das Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement hat bei der Staatsanwaltschaft Graubünden Anzeige gegen Unbekannt erhoben mit dem Ziel, die für diesen illegalen Abschuss verantwortliche Person zur Rechenschaft zu ziehen.

Acht Wölfe geschossen

2012 kamen am Calandamassiv fünf Wölfe zur Welt. Vergangenes Jahr gab es zum zweiten Mal Nachwuchs mit mindestens vier Welpen. Das Rudel am Calanda ist das erste seit der Rückkehr der Wölfe in die Schweiz 1995. In der Schweiz leben mindestens 20 Wölfe, die meisten davon im Wallis und in Graubünden. Seit 1995 sind insgesamt 13 dieser Grossraubtiere zum Abschuss freigegeben worden. Acht davon wurden erlegt, sieben im Wallis und einer in Graubünden, der Abschuss von vergangener Woche nicht mitgerechnet.
Ein Abschuss wird nur dann bewilligt, wenn ein Wolf in vier Monaten mindestens 35 Nutztiere oder in einem Monat mindestens 25 Nutztiere gerissen hat. Der Bund fördert Schutzmassnahmen wie etwa die Haltung von Herdenschutzhunden, um Konflikte zwischen Tierhaltern und Wölfen möglichst zu vermeiden. (so)

 
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