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Wirte machen sich für Raucher stark

Viele Restaurants in der Ostschweiz spüren die Folgen des Rauchverbots. In Ausserrhoden starten die Wirte jetzt eine Initiative für den verbotenen Qualm.

Immer mehr Wirte geben auf in der Ostschweiz, vor allem ältere. Schuld daran sei das Rauchverbot in öffentlichen Räumen. In Appenzell Ausserrhoden wurde deshalb die Lancierung einer Initiative gegen das rigorose Gesetz beschlossen.

Danach soll das Rauchverbot so angepasst werden, dass auch für Ausserrhoden die Bundeslösung gilt. Ziel sei es, bis Ende Jahr die 300 nötigen Unterschriften beisammen zu haben, sagt Walter Höhener, Präsident von Gastro Appenzellerland AR.

Rigoros mit Schonfrist

In Ausserrhoden ist bereits seit 2008 ein rigoroses Rauchverbot in Restaurants in Kraft. Allerdings gilt bis Anfang 2011 eine Schonfrist: Bis dahin haben die Wirte Zeit, abgetrennte Raucherzimmer (Fumoirs) einzurichten.

Bei ziemlich vielen Restaurants, die den Betrieb einstellen, sei das Rauchverbot mit ein Grund für den Schliessungs-Entscheid gewesen, sagt Walter Höhener. Oft seien kleine Betriebe betroffen.

Bereits im Mai beauftragten die Ausserrhoder Wirte an der Generalversammlung der Gastro Appenzellerland AR den Vorstand damit, das verschärfte kantonale Rauchergesetz zu bekämpfen. Der Kanton solle das liberalere Bundesgesetz anwenden, verlangten sie.

Keine Ausnahmen

Ein noch restriktiveres Rauchverbot gilt seit dem 1. Juli dieses Jahres im Kanton St. Gallen. Dort gibt es auch keine Ausnahmebewilligungen für so genannte Raucherbeizen mehr. «Wir haben das strengste Gesetz,» stellt Josef Müller, Präsident von Gastro St. Gallen, fest.

Vor allem ältere Wirte, die eigentlich noch nicht aufhören wollten, hätten jetzt die Nase voll. Dennoch gebe es immer noch eine Zunahme von Restaurants, vor allem in der Stadt und in grösseren Ortschaften. Aber die Zunahme habe sich deutlich verlangsamt. Und es gebe eine Verlagerung vom Land in die Städte.

Liberales Innerrhoden

Besser sieht es für die Raucher in Appenzell Innerrhoden aus: Hier gilt die Bundeslösung und sie wird liberal umgesetzt. Die Standeskommission (Regierung) hielt fest, sie lehne alle Versuche ab, die geltenden Normen auf dem Verordnungsweg zu verschärfen.

In Innerrhoden wurden denn auch bei 100 Betrieben 24 Sonderbewilligungen für «Raucherbeizen» erteilt, wie der Präsident von Gastro Appenzellerland AI, Ruedi Ulmann, sagt. Es gebe kein Beizensterben, im Gegenteil, so Ulmann: In letzter Zeit seien eine ganze Anzahl neuer Restaurants eröffnet oder bestehende vergrössert worden. (sda)

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