Kirchensteuer für Betriebe kommt vors Volk
Chur. - Für das Zustandekommen des Volksbegehrens wären 4000 Signaturen nötig gewesen. Die JFDP ist nach eigenen Angaben damit die erste Jungpartei in Graubünden, die eine Initiative zur Volksabstimmung bringt. Die JFDP kämpft gegen die Kirchensteuer für juristische Personen in erster Linie, weil die Steuer ihrer Meinung nach eine Zwangsabgabe darstellt. Den Unternehmen fehle im Gegensatz zu Privatpersonen die Wahlfreiheit, die Kirche finanziell zu unterstützen.
Keine Gegenleistung
Für Firmen sei die Kultussteuer «ausgegebenes Geld ohne Gegenleistung». Die Abgabe sei ein Überbleibsel aus Zeiten, als die Schweiz noch kein Sozialstaat war und die Kirchen das letzte Auffangnetz darstellten. Mit der Abschaffung der Kirchensteuer wollen die Jungfreisinnigen das Bündner Gewerbe jährlich um gut zehn Millionen Franken entlasten. Sie zeigen sich überzeugt, dass eine «offen kommunizierende Kirche» in der Lage wäre, die Ausfälle mit freiwilligen Beiträgen von Privaten und von Firmen zu kompensieren. (sda)